[Fantasy] Die schwebende Zitadelle

Der Weltenwanderer alias Aleshanee hat in ihrem Review von „Die schwebende Zitadelle“ mich derartig neugierig auf dieses Buch gemacht, dass ich es mir nicht nehmen lassen wollte, dieses ebenfalls über Netgalley beim Piper-Verlag anzufragen. Am Ende des Buchs hat der Autor etwas von wegen Serienauftakt geschrieben, was mich leicht irritiert hat, denn im Netz lese ich, dass dies der erste Teil der „Tethered Citadel trilogy“ (auf deutsch: Das Erbe der Aldar Trilogie) ist, von der der zweite Teil „World’s Edge“ im englischen Original 2021 veröffentlicht wurde. Teil 3 folgt unter dem Titel „Sorcerer’s Edge“ im Oktober diesen Jahres.

In manchen Reviews ist davon zu lesen, dass nicht nur die Titelwahl im Deutschen etwas ungünstig ausgefallen, sondern auch die Übersetzung etwas grottig ist. Dies ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, dass die Übersetzung nicht gerade gelungen ist, da auch viele sprachliche, didaktische und inhaltliche Fehler vorhanden sind. Ich finde es jetzt aber nicht so gravierend, als dass ich das Buch deswegen massiv abstrafen möchte.

Das Buch beginnt alles andere als gemächlich, als eine der beiden Hauptfiguren Dash Cowley aus dem Schlaf gerissen wird. So, wie quasi mit der ersten Zeile etwas passiert, so folgt diese actionreiche Handlung bis zum Ende des Buchs. Der neuseeländische Autor David Hair lässt sich kaum Zeit, um gemächlich mal über das Land und die Leute zu erzählen, sondern flechtet diese Informationen geschickt in die Dialoge der unterschiedlichen Figuren ein.

Die Welt ist ein bunter Mix aus verschiedenen Epochen unserer Zeit gepaart mit einem eigenwilligen Magiesystem. Beides lernt der Leser im Laufe der Zeit immer besser kennen, zumal bis zum Ende immer wieder Kleinigkeiten zum Weltbild hinzugefügt werden. Die Idee, dass es zwei Magiearten gibt, ist sicherlich nicht neu, aber gut umgesetzt. Auch, dass die Magiebegabten, Hexen und Zauberer erst nach und nach ihre Talente erkennen bzw. dem Leser nach und nach offenbaren.

Auch ungewöhnlich die Reise der Hauptfiguren. Nicht, dass Reisen in High-Fantasy-Romanen ungewöhnlich sind, aber dass es gleich ein größerer Trek ist, in dem Planwagen mit Maultieren vorkommen, schon. Was auch hier fehlt sind ausufernde Beschreibungen und Erläuterungen, wie sehr häufig in dieser Art von Romanen anzutreffen sind. Dafür gibt es im Gegenzug viel Action und eine geschickte Erzählweise. Wie der Stab bei einem Staffellauf werden die Ereignisse von einer Figur zur anderen weitergegeben bzw. weitererzählt. Das treibt den Leser förmlich durch die Geschichte.

Fazit

Ja, dieser Auftakt hat es in sich und liest sich sehr angenehm. Die Welt mit ihren Figuren und dem Magiesystem sind sehr ansprechend und werden sicherlich den gestandenen High-Fantasy-Freund ansprechen. Es gibt ausreichend Wendungen und Überraschungen in der Geschichte und einen etwas fiesen Cliffhanger am Ende. Von meiner Sicht aus ist das Buch empfehlenswert.

schwebende zitadelle

Titel: Die schwebende Zitadelle (Das Erbe der Aldar 1)
Autor: Hair, David
Genre: Fantasy / High Fantasy
Seitenzahl: 480
Verlag: Piper Verlag
Band: 1 von 3

4/5

Originaltitel: Map’s Edge
Übersetzer: Andreas Decker
Herkunft: England
Jahr: 2020 / 2022 (org./dt.)

Dieses Buch wurde mir über die Plattform Netgalley als E-Book zur Verfügung gestellt. NetGalley gibt keinerlei Vorgaben über die Art und Weise, wie Bücher bewertet oder vorgestellt werden. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über diesen Blog“.

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5 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das freut mich sehr dass es dir gefallen hat, trotz kleiner Kritik. Ich mochte es total gerne und fand diese Idee mit dem Trek echt sehr gut. Bisher hatte ich noch nie sowas in der Art gelesen 🙂

    Ich freu mich jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung!
    Danke auch fürs verlinken <3

    Liebste Grüße, Aleshanee

    PS: Die Stadt der Dolche von Walker Dryden – ein geniales Buch!!!!!! Und der zweite abschließende Band kommt schon im Juni. Solltest du dir unbedingt näher anschauen 😉

    1. Hi Aleshanee,
      ja, das stimmt, das ein so langer Trek die Reisegemeinschaft darstellt, ist wirklich sehr selten. Die Fortsetzung wird wohl auch bei mir einziehen, soweit ich mitbekomme, dass die erscheint 😉

      Deine Buchvorstellung zu der Stadt der Dolche hatte ich schon gesehen (komme in letzter Zeit nur nicht mehr so zum kommentieren) und obwohl Du derart dafür schwärmst, zögere ich noch ein wenig. Liegt vielleicht an dem erwähnten BBC Podcast?

      Herzliche Grüße
      Frank

      1. Ich hab keine Ahnung von dem BBC Podcast und ich muss gestehen, dass ich mir noch nie einen Podcast angehört habe ^^
        Aber es hate einen komischen Beigeschmack, das stimmt – so wie: wieder so ein Hype Buch…
        Das ist allerdings tatsächlich sehr genial geworden, zumindest aus meiner Sicht!

        1. Ja, das seh ich ähnlich. Mit Podcasts konnte ich bisher auch wenig anfangen und ich glaube auch nicht, dass sich das in naher Zukunft ändern wird.
          Manchmal werden Bücher auch zurecht gehypt und viele springen darauf ja auch an. Wir gehören da eher nicht zur Zielgruppe.

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