[Fantasy] Die Seele eines Spukhauses

Ich durch­stö­be­re ger­ne die Bücherwelten und las­se mich von Büchern fin­den, von denen ich nie und nim­mer dach­te, dass sie mich inter­es­sie­ren wür­den. „Die Seele eines Spukhauses“ ist ein sol­ches Buch, das mich nicht nur gefun­den, son­dern auch über­aus ange­nehm über­rascht hat.

Der Leser beglei­tet die Exorzistin Magnolia Feyler, die sich dar­an begibt, ein Haus zu berei­ni­gen. Obwohl das nicht ganz kor­rekt ist, denn unse­re sym­pa­thi­sche Hauptfigur sieht sich selbst nicht als Exorzistin, son­dern mehr als Hausflüsterin, obwohl die Gilde dies nicht so gern liest. Und so selbst­ver­ständ­lich, wie ich gera­de vor­aus­set­ze, dass jedem doch klar ist, dass es beses­se­ne Häuser gibt, so geschieht dies in glei­cher Weise in dem Buch.

Der Leser wird dabei natür­lich nicht ahnungs­los durch die Seiten gedrängt, son­dern es kom­men immer wie­der an den pas­sen­den Stellen und in einem pas­sen­den Umfang Erklärung, wie so ein Spukhaus funk­tio­niert und wie die Exorzisten für gewöhn­lich arbei­ten und wie sich die Arbeit von Magnolia davon unter­schei­det, was sie eben zu einer Hausflüsterin macht.

Ich fin­de nicht nur die Idee herr­lich gut gelun­gen, son­dern auch wie Helena Gässler sie in Szene setzt. Es geht näm­lich nicht nur um beses­se­ne Häuser (bzw. im Grunde genom­men ist es in die­sem Fall nur eines), son­dern auch um eine wun­der­bar gestal­te­te Steampunk-Welt, wobei auch hier die Autorin so schreibt, als wüss­te der Leser, wie die­se Welt aus­schaut und gibt immer im pas­sen­den Moment die Informationen zur Welt preis, die der Leser gera­de braucht.

Der Fall, des­sen Magnolia sich ange­nom­men hat, ent­wi­ckelt sich nach und nach zu einem Puzzle, das immer mehr zu einem span­nen­den Krimi wird, denn mit jedem neu­en Spuk, den sie ent­deckt, deckt sie immer wei­te­re Details auf, so dass eine herr­lich stim­mi­ge Mischung aus Steampunk und Krimi ent­steht.

Fazit

Helena Gässler schafft eine sehr stim­mi­ge Steampunk-Welt mit einem gelun­ge­nen Genremix. Es ist nicht nur über wei­te Strecken span­nend geschrie­ben, son­dern pas­send zum Thema auch ein wenig gru­se­lig. In mei­nen Augen ist dies ein sehr gelun­ge­nes Buch, das ich schon fast jedem inter­es­sier­ten Leser ans Herz legen kann. Und ich bin froh, dass ich immer wie­der von sol­chen Büchern ent­deckt wer­de. Für vie­le Leser und Leserinnen zu Recht ein Highlight.

Und lie­be Cover-Käufer und ‑Käuferinnen, ja, ihr bekommt das, was ihr seht. Das Cover ist sehr gelun­gen und wur­de von Marie Graßhoff designt, die mir bis­her eher als Autorin begeg­net ist. Nun, nor­ma­ler­wei­se gehö­re ich aber auch nicht zur Zielgruppe der Bücher, die im Drachenmond-Verlag ver­öf­fent­licht wer­den.

Zu Beginn des Buchs gibt es eine Triggerwarnung. Auch wenn diver­se Themen in dem Buch ange­spro­chen oder auch expli­zit beschrie­ben wer­den, so den­ke ich nicht, dass dies in einem Maße pas­siert, die eine sol­che Warnung recht­fer­tigt. Auch die Altersempfehlung von 16 hal­te ich für zu hoch. Ich den­ke, dass auch jün­ge­re Leser und Leserinnen die­ses Buch lesen kön­nen.

buchcover

Titel: Die Seele eines Spukhauses
Autor: Gäßler, Helena
Genre: Fantasy / Grusel
Seitenzahl: 287
Verlag: Drachenmond Verlag
Band: 1 von 1

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2021

Dieses Buch wur­de mir über die Plattform Netgalley als E‑Book zur Verfügung gestellt. NetGalley gibt kei­ner­lei Vorgaben über die Art und Weise, wie Bücher bewer­tet oder vor­ge­stellt wer­den. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

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8 Kommentare

  1. Hallo Frank!
    Ein BUch, was ich so auch noch gar nicht irgend­wo ent­deckt habe, mich aber direkt anspricht! Deine Rezension macht mich auf jeden Fall sehr neu­gie­rig – denn neben Spuk fin­de ich Steampunk-Elemente immer wie­der ganz beson­ders span­nend in Büchern. Danke dir für die­sen Tipp!

    Liebe Grüße!
    Gabriela

  2. Hallo Frank,

    das klingt nach einer sehr gelun­ge­nen Lektüre. Das Buch habe ich schon auf der Wunschliste, obwohl ich auch kei­ne Drachenmond-Verlag-Leserin bin. Ich woll­te nur mal die ers­ten Rezensionen abwar­ten – und damit dürf­te die Entscheidung wohl gefal­len sein.

    Liebe Grüße,
    Nicole

  3. Hi Frank!

    Erst ges­tern hab ich eine weni­ger begeis­ter­te Rezension dazu gese­hen – da war wohl die Protagonistin nicht so sym­pa­thisch gewe­sen… aber bei dir klingt es defi­ni­tiv rich­tig gut und wie­der ist die Wunschliste ange­wach­sen 😀

    Liebste Grüße, Aleshanee

      1. Hi Frank!

        Wir haben das Buch jetzt in einer klei­nen Leserunde gele­sen – und zu Beginn waren wir auch alle bge­is­tert. Grade von der ori­gi­nel­len Herangehensweise, wie Magnolia sich dem Haus nähert und dem Spuk.
        Aber ab der Hälfte? Als da plötz­lich der Rückblick kommt (der nicht nötig gewe­sen wäre) und die­se hek­ti­sche Action im Keller? Und die Aufklärung? Also das war mir dann doch zuviel des guten und ich hät­te mir gewünscht, dass die­se tol­le Atmosphäre, die sich auf­baut, wei­ter aus­ge­reizt gewor­den wäre. Diese ruhi­ge, unheim­li­che Stimmung.
        Außerdem wur­de gar nicht mehr auf die klei­nen Details ein­ge­gan­gen, aus der Vergangenheit der Hausbewohner, die ja schon neu­gie­rig gemacht hat­ten. Das fand ich wirk­lich sehr scha­de!

        Liebste Grüße, Aleshanee

        1. Hi Aleshanee,
          mh, scha­de, dass es bei euch nicht so gut ange­kom­men ist. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Mir ist die­ser Cut auch nicht so nega­tiv in Erinnerung geblie­ben. Naja, manch­mal ist das eben so, dass unse­re Empfehlungen nicht immer einen Treffer lan­den 🙂
          Viele Grüße
          Frank

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