[Fantasy] Die Tochter der Hexe

tochter der hexe

Titel: Die Tochter der Hexe
Autor: Brackston, Paula
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 512
Verlag: Heyne Verlag
Wertung: ★★★★★
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Es war, als hät­te ich nicht eine Geschichte gele­sen, son­dern gleich derer vier. Zuerst schickt die Autorin den Leser ins fins­te­re Mittelalter, anschlie­ßend ins 19. Jahrhundert, dann an die Front des ers­ten Weltkriegs und umrahmt das Ganze mit der Neuzeit.

Viergeteilt

Dabei hat­te ich einen Fantasy-Roman erwar­tet, aber zuwei­len drif­tet der Roman in einen his­to­ri­schen Roman ab. Die jewei­li­gen Szenerien sind sehr beklem­mend und ein­dring­lich beschrie­ben, was nicht nur die Hexenverbrennung anno 1627 betrifft, son­dern (und vor allem) die Situation an der Front des ers­ten Weltkriegs. Brackston erzählt die­se Abschnitte des Buchs in einer Art und Weise, die mich als Leser tief berührt und betrof­fen gemacht und jeg­li­chen phan­tas­ti­schen Gedanken ver­drängt hat. Da war kei­ne Spur mehr von einer Hexe, son­dern nur noch das Leid der Soldaten an der Front die­ses Kriegs.

Dennoch holt Brackston den Leser immer wie­der zurück ins Leben der Hexe und die über­na­tür­li­chen Elemente drän­gen sich wie­der in den Vordergrund. Wie die­se jewei­li­gen Erzählstränge mit­ein­an­der in Verbindung ste­hen, möch­te ich an die­ser Stelle gar nicht ver­ra­ten, son­dern den Leser ermu­ti­gen, sich selbst auf die­se Reise zu bege­ben.

Ebenfalls sehr gefal­len haben mir die dar­ge­stell­ten Charaktere, die mich oft­mals die über­ge­ord­ne­te Handlung ver­ges­sen las­sen haben. Die Einzelgeschichten leben jede für sich allein und wer­den sehr gut von der über­ge­ord­ne­ten Handlung umrahmt. Dabei wech­seln sich kur­ze und knap­pe Kapitel (eines Tagebuchs) mit län­ge­ren Kapiteln ab, was recht gut ins Gesamtbild des Buchs passt.

Fazit

Mit die­sem Buch hat Paula Brackston zwar kei­nen typi­schen Hexenroman geschrie­ben, sich aber den­noch zahl­rei­cher typi­sche Stilmittel bedient. Eine Mischung, die mei­ner Ansicht nach sehr gut auf­ge­gan­gen ist. Zuweilen wirkt die Erzählung sehr beklem­mend oder gar ver­stö­rend, aber den­noch hält der Leser mit die­sem Buch einen Fantasy- und kei­nen Horror-Roman in den Händen, wobei bekannt­lich ja manch­mal die Grenzen flie­ßend sind. MIr hat die­ser Mix sehr gut gefal­len und kann die­sen Roman allen Lesern emp­feh­len, die gern gen­re­über­grei­fend Geschichten über meh­re­re Epochen hin­weg lesen.

fantasy highlights smallNoch mehr Fantasy gibt es in der Übersicht mei­ner emp­feh­lens­wer­ten Fantasy-Bücher der letz­ten Jahre.

Dort prä­sen­tie­re ich emp­feh­lens­wer­te Fantasy-Bücher, die mir per­sön­lich sehr gut gefal­len haben.


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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.
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4 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Vielen Dank für die Vorstellung, das war jetzt sehr über­ra­schend für mich, muss ich sagen. Das Cover sah für mich irgend­wie so aus, als wäre es kei­ne “ernst zu neh­men­de” Geschichte. Aber es scheint ja doch sehr tief­gän­gig zu sein und vor allem ein­dring­lich. Hätte ich jetzt gar nicht erwar­tet!
    Über meh­re­re Zeitebenen lese ich eigent­lich wenig, ich weiß gar nicht war­um. Bisher hab ich in der Art wohl ein­fach noch nicht viel gefun­den … meist sind es ja Familiengeschichten über meh­re­re Generationen, aber die inter­es­sie­ren mich nicht so.
    Ich werd mir das Buch aber jetzt auf jeden Fall mal auf mei­ne Wunschliste packen!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Oh ich hab gra­de gese­hen, dass es im eng­li­schen noch einen zwei­ten Teil gibt! Ist denn Band 1 in sich abge­schlos­sen oder blei­ben vie­le Fragen unge­klärt?

      1. Hallo Aleshanee,

        stimmt, das Cover ist nicht unbe­dingt ide­al gewählt, aller­dings schaue ich recht sel­ten auf die Cover und habe das Buch bei ande­ren Bloggern beschrie­ben gese­hen. Und Familiensagen sind auch nicht meins, aller­dings ist es ja hier eine Einzelperson, die über meh­re­re Jahrhunderte lebt.
        Darauf baut wohl auch der zwei­te Teil, der noch­mals in die Vergangenheit blickt.

        Der ers­te Teil ist aller­dings in sich abge­schlos­sen. Klar kann an meh­re­ren Stellen die Geschichte wei­ter­erzählt wer­den, vor allem, wenn es um ver­gan­ge­ne Abschnitte des Lebens geht. Es defin­tiv kei­ne Trilogie, wie Du sie im Fantasy so häu­fig fin­dest.

        Viele Grüße
        Frank

        1. Ich geh (lei­der) immer erst­mal nach dem Cover, aber irgend­wie muss man ja vor­sor­tie­ren 😉
          Aber wenn ich dann eine Rezension sehe dann klick ich da “trotz Cover” auch ger­ne mal drauf und lese genau­er nach.

          Die Familiensagas hab ich jetzt nicht auf die­ses Buch bezo­gen, son­dern dass all­ge­mein etwas über meh­re­re Generationen eben so Familiendramen sind oder auch gra­de im his­to­ri­schen Genre wird ja öfter was über einen wei­ten Zeitraum geschrie­ben.
          Generationenromane heißt das wohl, sowas wie “Winter der Welt” von Follett oder die “Buddenbrocks”, sowas hat­te ich gemeint und das ist gar nicht meins.

          Im Fantasybereich gibts natür­lich auch vie­le Reihen, die über einen län­ge­ren Zeitraum spie­len, aber alles in einem Buch so wie das hier anschei­nend ist ken­ne ich nicht – und macht mich natür­lich neu­gie­rig 🙂

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