[Fantasy] Die Türme von Eden

Ich mag es über­haupt nicht, wenn Verlage oder Leserplattformen die Genres Fantasy und Science Fiction unter­ein­an­der ver­mi­schen. Die bei­den gehö­ren mei­nes Erachtens ein­fach nicht ver­mischt. Der Roman „Eden“ straft mei­ner Überzeugung Lügen und ver­bin­det eben jene Genres zu einem Space Fantasy Roman. Eine Wortkreation die zu die­sem Roman recht pas­send ist.

Es mag für vie­le viel­leicht egal sein, wel­che Elemente gewich­ti­ger den Roman prä­gen, bei mir ist dies nicht der Fall. Auch bin ich davon über­zeugt, dass sowohl die Fantasy als auch das Science Fiction jeweils ihre eige­ne Leserschaft haben. Ich selbst hat­te das Gefühl, eher einen Fantasy-Roman zu lesen. Wer also nach einem SF-Roman sucht, wird hier mei­nes Erachtens nicht fün­dig und viel­leicht sogar ent­täuscht.

Das gilt auch für die dar­ge­stell­ten Hauptfiguren, die sich nur lang­sam in den Roman for­men. Wie übri­gens der gesam­te Roman nur schlep­pend und schwan­kend in Fahrt kommt. Hat der Leser die „Holperstrecke“ über­stan­den, so macht der Roman viel Spaß bei der Erkundung, was es mit den Liminalen und Engeln wirk­lich auf sich hat.

In die­sem Zusammenhang sei der Hinweis gestat­tet, dass die Autorin eine Kurzgeschichte mit glei­chem Setting geschrie­ben hat, die mei­nes Erachtens aber nach die­sem Roman gele­sen wer­den soll­te. Es ist zwar nicht dra­ma­tisch, die Kurzgeschichte qua­si als Prolog zu lesen, aber sie greift ein biss­chen vor. Die Kurzgeschichte wur­de als PAN-Story auf dem Phantastik-Autoren-Netzwerk ver­öf­fent­licht und ist dort noch immer zu lesen.

Fazit

Das Setting ist inter­es­sant und die Geschichte ori­gi­nell auf­be­rei­tet, auch wenn das Ende dann viel­leicht doch nicht so inno­va­tiv wie erhofft aus­fällt und der Roman sich gefühlt mehr wie ein Fantasy-Roman liest. Empfehlen kann ich das Buch den­noch, auch wenn der Einstieg etwas müh­sam war. Die Geschichte nimmt spä­ter an Fahrt auf und macht aus­rei­chend Spaß.

cover die-tuerme-von-eden

Titel: Die Türme von Eden
Autor: Reß, Alessandra
Genre: Fantasy / Space Fantasy
Seitenzahl: 496
Verlag: Lindwurm Verlag

4/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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3 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das “fal­sche” Einordnen der Genres kann ich auch über­haupt nicht lei­den, aller­dings gibt es schon eini­ge Bücher, die Science Fiction und Fantasy mit­ein­an­der ver­mi­schen und da kann man dann kei­ne kla­re Grenze zie­hen …
    Mich wun­dert es nur, wenn Science Fiction oft als Fantasy beti­telt wird, gra­de auch von Lesern, die Fantasy bevor­zu­gen und gar nicht mer­ken, dass sie in einem ganz ande­ren Genre unter­wegs sind. Wie bei Die Tribute von Panem zum Beispiel 😉
    Vor allem, weil vie­le sagen, dass sie Science Fiction nicht mögen und dabei haben sie in die­ser Richtung doch schon eini­ges gele­sen, es gibt ja hier auch jede Menge Unter-Genres. Wie auch bei den Luna Chroniken, wo anfangs auch vie­le Zweifel hat­ten, ob sie es lesen wol­len, da die­se Märchenadaption in einer Science Fiction Welt spielt.

    Wobei ich ja eigent­lich so ein Schubladendenken nicht mag, aber dann kommt doch mein kata­lo­gi­sie­ren­des Ich vom Vorschein *lach*

    Hab einen schö­nen drit­ten Advent!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,
      ja, das stimmt natür­lich, dass es vie­le Bücher gibt, die in meh­re­ren Genres hei­misch sein kön­nen. Und oft­mals ist es ja auch egal. Störend wird es erst, wenn ich in einem Genre suche und vie­le gen­re­frem­de Bücher ent­de­cke. Wenn ich SF-Bücher suche, möch­te ich ein­fach kei­nen Liebesroman fin­den. Aber dar­über konn­te man sich jetzt sei­ten­wei­se aus­las­sen 😀

      BTW: Die Tribute von Panem sind m.E. eine Dystopie, die ich auch ungern als Untergenre des Science Fiction betrach­te.

      Dir auch einen schö­nen drit­ten Advent!
      Herzliche Grüße
      Frank

      1. Dystopien und Utopien zäh­len man­che als Untergenren zu Science Fiction, ande­re gren­zen sie ab … wie­der so ein Thema, über das man dis­ku­tie­ren könn­te 😉
        Für mich zählt es schon irgend­wie dazu, gra­de weil hier auch vie­le tech­ni­sche Details am Werk sind.
        Aber letzt­end­lich füge ich mich dann ger­ne der all­ge­mei­nen Meinung, denn so wich­tig ist es für mich dann auch nicht 😀

        Allerdings fin­de ich, wie du, dass man es schon eini­ger­ma­ßen kate­go­ri­sie­ren soll­te. Ich mer­ke das ja sehr oft bei Krimis und Thrillern, die oft ähn­lich bewor­ben wer­den und für mich da schon ein Unterschied besteht.

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