[Fantasy] Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep

Du glaubst, David Copperfild ist ein Magier und Illusionist? Und hin­ter dem Namen “Uriah Hepp” ver­steckt ich eine Musik-Band? Dann ist Charles Dickens Werk ver­mut­licht kei­ne geläu­fi­ge Lektüre. Aber kei­ne Sorge, der Leser muss vor­her nicht “David Copperfield” gele­sen haben, um hier zurecht zu kom­men, auch wenn die Erzählung zen­tra­ler Gegenstand die­ses unge­wöhn­li­chen Fantasybuchs ist.

Eine Ode an die Literaturanalyse

Ich habe schon eini­ge Bücher gele­sen, in denen lite­ra­ri­sche Figuren zum Leben erwe­cken. Aber kei­nes hat sich auf eine solch aka­de­mi­sche Ebene bege­ben wie “Die unglaub­li­che Flucht des Uriah Heep”. Nicht umsonst sagt die Autorin in ihrer Danksagung am Ende des Buchs, dass es eine Liebeserklärung an die Literanalyse ist. Aber auch hier kei­ne Sorge, der Leser muss jetzt nicht auf- oder gar zurück­schre­cken, denn die ana­ly­ti­schen Elemente sind sehr gut in die Geschichte ein­ge­floch­ten und ich als Leser ler­ne viel über die Hintergründe von der Entstehung David Copperfields.

Aber auch ande­re bekann­te (und in Deutschland viel­leicht weni­ger bekann­te) Figuren betre­ten die Schauplätze in dem Buch, wobei auch hier gilt, dass man als Leser die genann­ten Werke nicht ken­nen muss. Immer gibt die Autorin die pas­sen­den Hinweise und Anmerkungen, wie die Figur zu ver­ste­hen ist. Allerdings macht es natür­lich mehr Spaß einem Sherlock Holmes zu begeg­nen, wenn man die Buchvorlagen kennt.

Ein wei­te­res sehr gutes Detail ist die Wahl der Sprache. So fal­len Figuren, die aus älte­ren Büchern kom­men auch in eine ent­spre­chen­de Sprache. Und wenn es dem Leser so nicht auf­fällt, macht auch hier die Autorin sehr dezent und geschickt in die Geschichte ein­ge­floch­ten dar­auf auf­merk­sam.

Darüber hin­aus wird eine span­nen­de Geschichte erzählt, die nicht nur mit vie­len inter­es­sant gestal­te­ten Figuren auf­war­ten kann, son­dern auch mit diver­sen Überraschungen. An die­ser Stelle darf ich dem Verlag mal ein Lob aus­spre­chen, dass die Wahl des Klappentextes wirk­lich gut gelun­gen ist, was ja nicht immer der Fall ist.

Fazit

Wer ger­ne wis­sen möch­te, wie eine inter­es­san­te Sprachwahl mit einer Literaturanalyse in einer span­nen­den Geschichte ver­hei­ra­tet wird, der soll­te unbe­dingt zu die­sem Buch grei­fen. Allerdings wohnt die­se Empfehlung auch gleich eine klei­ne Warnung inne, denn der Leser muss offen für Interpretationen sein, denn die­se Stilelemente sind zwangs­läu­fig in dem Buch ent­hal­ten, auch wenn sie sehr gut in die Erzählung ein­ge­bun­den sind. Ein Buch mit einem gewis­sen Anspruch an den Lesern.

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Titel: Die unglaub­li­che Flucht des Uriah Heep
Autor: Parry, H.G.
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 609
Verlag: Heyne Verlag

5/5

Originaltitel: The Unlikely Escape of Uriah Heap
Übersetzer: Michael Pfingstl
Herkunft: USA
Jahr: 2019 / 2020 (org./dt.)

Das Buch auf der Webseite des Heyne Verlags.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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