[Fantasy] Diebe der Nacht

Thilo Corzilius hat in sei­nem Buch eine sehr inter­es­san­te Welt geschaf­fen. Eine Welt, die ledig­lich als Grundgerüst sei­ner Geschichte erscheint. Im Wesentlichen wird die Geschichte einer Gruppe fah­ren­der Schauspieler erzählt, die sich in einem Konflikt mit den Mächtigen einer Stadt befin­det.

Fantasy im Hintergrund

Die Welt ist nicht nur eine Fantasy-Welt, in der Magie gewirkt wer­den kann, son­dern es mischen sich zahl­rei­che Steampunk-Elemente dar­un­ter. Ich wür­de sogar behaup­ten, dass es eher ein Steampunk-Roman ist, denn die­se Elemente drän­gen sich mas­siv in den Vordergrund. Wobei sehr vie­le inter­es­san­te Ideen ent­hal­ten sind, die eine Faszination auf mich als Leser aus­ge­übt haben. Allein der Gedanke, dass die fah­ren­de Schausteller-Gruppe eine Bühne samt pfif­fi­ger Mechanik mit sich führt, ist phä­no­me­nal.

Hier punk­tet der Autor zusätz­lich mit sei­ner detail­lier­ten Beschreibung, die das gesam­te Konstrukt zum Leben erweckt. Teils bis ins kleins­te Detail erklärt er die Mechanismen und Funktionsweisen sei­ner aus­ge­dach­ten Gerätschaften. Dabei wird es nie lang­wei­lig und es ent­ste­hen kei­ne Längen.
In sei­ner Erzählung streut er immer wie­der Kapitel aus der Vergangenheit ein, die erzäh­len, wie Gruppe sich gefun­den hat. Damit wird zwar nicht die Handlung vor­an­ge­trie­ben, dafür aber den Figuren mehr Farbe ver­lie­hen.

Der Leser wird ein wenig durch die Geschichte getrie­ben und es steu­ert alles auf das gro­ße Finale hin­aus. Werden sie schaf­fen? Und wenn ja, wie? Der Wermutstropfen der Geschichte kommt dann zum Schluss. Dieser kommt näm­lich sehr plötz­lich. Hier hät­te ich mir gewünscht, dass die Wendungen und Überraschungen nicht erst in den letz­ten Kapiteln dem Leser prä­sen­tiert wor­den wären.

Fazit

Es ist eine sehr unter­halt­sa­me Geschichte, die den Fokus auf das Treiben der Gruppe legt und dar­auf, wie sie ihre Pläne schmie­det. Sie lebt zusätz­lich von den schil­lern­den Figuren und der leb­haf­ten Erzählweise.
Als klei­ne Anmerkung zum Schluss: Die Geschichte ist in sich abge­schlos­sen und sie kann als Einzelband gele­sen wer­den. Sie ist nicht als Trilogie oder Reihe gedacht, obgleich das Potential für Folgeromane gege­ben ist.

Aus dem Klugscheißermodus: Der Autor ver­wen­det in sei­nem Buch den Begriff “Interludium”, um die Abschnitte zu kenn­zeich­nen, die in der Vergangenheit spie­len. Dieser Begriff stammt aus der Musik und bezeich­net ein musi­ka­li­sches Zwischenspiel. Er hät­te viel­leicht bes­ser “Intermedium” oder “Embolium” ver­wen­det, wel­che Zwischenspiele zwi­schen den Akten eines Dramas bezeich­nen. Das glei­che gilt für “Postludium”, das ein musi­ka­li­sches Nachspiel bezeich­net. Vielleicht hät­te der Autor auch bes­ser nur die deut­schen Begriffe “Zwischenspiel” und “Nachspiel” ver­wen­det. Und wenn ich schon im Kluscheißermodus bin, hier noch der Hinweis, dass wenn es in einem Kapitel nur ein Unterkapitel gibt, die­ses nicht als sol­ches zu kenn­zeich­nen ist.
diebe-der-nacht

Titel: Diebe der Nacht
Autor: Corzilius, Thilo
Genre: Fantasy / Steampunk
Seitenzahl: 404
Verlag: Klett-Cotta

45

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das hört sich ins­ge­samt auf jeden Fall lesens­wert an – ich habs jeden­falls mal auf die Wunschliste gepackt. Wann ich dazu kom­me steht aller­dings in den Sternen *lach*

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, das ist eines der Bücher, die durch­aus lesens­wert sind, aber nicht so über­ra­gend, dass sie ganz oben auf dem SuB lan­den 😉
      Viele Grüße
      Frank

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