Ich glaube, so sehen sich viele Metaller. Etwas in sich gekehrt, ein wenig schüchtern und dennoch einem gewissen Ruhm des Außenseiters nicht abgeneigt. Natürlich inklusive der Portion Mut, um sich gegen unliebsame Mitmenschen zu wehren. Diese Geschichte packt genau dieses Szenario in die Hauptfigur von Doomboy.
Die Geschichte beginnt mit Trauer und Melancholie, als die Hauptfigur D nicht nur aus seiner Band geworfen wird, sondern er auch seine Freundin verliert. Quasi als Trauerbewältigung spielt er ihr in seiner Einsamkeit noch einige Abschiedssongs. Allerdings ohne zu wissen, dass seine über eine nicht mehr genutzte Radiofrequenz veröffentlichte Stücke nicht nur von seiner verblichenen Freundin gehört werden, sondern auch von vielen Metal-Fans der Stadt. Und offenbar spielt er nicht schlecht, wenn er seine (fiktive) Musikrichtung Doom-Metal an den Tag legt und avanciert zu einem „Underground-Star“.
In dieser Graphic Novel finden sich viele weitere Ideen und Eindrücke, wie die Gesamtsituation zu bewältigen ist, die nicht immer von dieser Welt sind, weshalb der Cross-Cult-Verlag dieses Buch auch dem Fantasy zuordnet. Eine Zuordnung, die ich durchaus teilen kann.
Der Zeichenstil ist sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, was nicht daran liegt, dass viel zu viele Haare zu sehen sind (das gehört sich einfach nur einen Metaller), sondern dass die Proportionen nicht passen. Die Köpfe sind zu groß und passen nicht zu den Körpern und die Münder sind ebenfalls zu groß und passen nicht zu den Köpfen. Zudem ist die Strichführung sehr eigensinnig und gewöhnungsbedürftig. Es dürfte sehr individuell sein, wie dieser Stil bei der Leserschaft ankommt.
Fazit
Diese Graphic Novel ist schwer einzuschätzen. Ich denke, dass viele, die dem Metal zugeneigt sind, etwas mit der Story anzufangen wissen. Ob dies auch für Nicht-Metaller gilt, ist in meinen Augen schwer einschätzbar. Ich empfehle eine Leseprobe, um wenigstens festzustellen, ob einem der Zeichenstil zusagt. Das wäre zumindest die halbe Miete. In Summe fand ich diese Graphic Novel gar nicht mal so verkehrt und spreche eine Empfehlung für sie aus.