Der Buchtitel verspricht eine humorvolle Geschichte. Oder? Zumindest am Anfang ist das Szenario recht skurril und verschroben. Eine Prinzessin, die nicht verheiratet werden möchte, einen Prinzen, der kein Prinz sein möchte und einen Drachenjäger, der den bejagten Drachen am liebsten kein Haar krümmen möchte (oder besser gesagt keine Schuppe). Die Drachen im Schloss der Königsfamilie sind allsamt klein und müssen aus Ritzen und Rillen hervorgelockt werden.
Der Schreibstil ist dabei gewohnt verspielt und manchmal etwas altertümlich. Wer die Bücher von Peter S. Beagle kennt, wird damit vertraut sein. Je nach Leseerfahrung braucht es vielleicht ein, zwei Kapitel, um sich damit vertraut zu machen und auch damit wohlzufühlen.
Irgendwo bei der Hälfte des Buchs kommt es zu einer Wendung, die die Grundstimmung des Buchs verändert. Anstelle der lockig-flockig erzählten Fantasy-Geschichte kommt es plötzlich zu einem Ereignis, das ein gewaltsam und düster die Ereignisse überschatten. Und plötzlich geht es nicht mehr um die Verkupplung von Prinzen und Prinzessinnen, sondern um etwas, das sich hier nicht verrate, um nicht zu viel zu spoilern.
Drachenfreunden empfehle ich dieses Buch nicht, denn diese spielen nur eine untergeordnete Rolle und scheinen oftmals mehr Mittel zum Zweck zu sein, um die Geschichte voranzutreiben. Es ist auf jeden Fall keine Drachengeschichte, die in übliche Muster passt.
Fazit
Zum einen muss der Leser mit der Sprache des Autors zurechtkommen. Das ist unumstritten der größte Stolperstein, weshalb ich dringend die Leseprobe empfehle. Wer sich von ihr mittragen lässt, sollte sich keine Drachengeschichte wünschen, denn es handelt sich um eine Erzählung, die von der Zwischenmenschlichkeit der unterschiedlichen Figuren lebt und in denen die Drachen eine echter untergeordnete Rolle spielen (mal von dem Finale abgesehen). Deshalb finde ich es schwierig, das Buch einer bestimmten Zielgruppe zu empfehlen, weshalb ich es seinlasse.
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Titel: Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Autor: Beagle, Peter S.
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 304
Verlag: Klett Cotta
Originaltitel: I’m Afraid You’ve Got Dragons
Übersetzer: Oliver Plaschka
Herkunft: USA
Jahr: 2024 (org./dt.)
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich im Bereich “Über diesen Blog”.
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Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Schönen guten Morgen!
Das hört sich ja eigentlich ganz interessant an 🙂 Ich liebe ja den Film zum letzten Einhorn und hab das Buch erst sehr sehr viel später gelesen. Da der Film wirklich sehr nah am Buch ist mochte ich das Buch dann auch total gerne, weil ich ständig die Filmbilder und die Filmmusik vor Augen und in den Ohren hatte beim Lesen *lach* Der Fortsetzungsband hat mich dann nicht mehr so ganz überzeugen können.
Ob das hier was für mich ist, weiß ich noch nicht… mal schauen ob ich mal Lust darauf habe, ich mag es ja eigentlich schon wenn sich das zwischenmenschliche in einer Geschichte auch mal in den Vordergrund drängt (solange es keine kitschige Liebesgeschichte ist xD)
Liebste Grüße, Aleshanee
Hi Aleshanee,
wenn Du vom letzten Einhorn begeistert warst, dann wird Dir dieses hier auch gefallen. Eine kitschige Liebesgeschichte erwartet Dich zumindest nicht. Und eben auch nur ein paar Drachen, die eben nicht die Hauptrolle spielen. Ja, ich glaube, das Buch passt zu Dir 🙂
Viele Grüße
Frank
Na dann werd ich mir das doch mal notieren 🙂