Robin Hobb entführt den Leser im dritten Band der Regenwildnis-Chronik wieder tief in den Urwald, wobei das Buch sich wieder wie eine Mischung aus Drama und Abenteuerroman liest. Sie spielt wieder mit den Gefühlen der Haupt- und Nebenfiguren und lässt den Drachentrupp „heranreifen“. Teils kann ich gar nicht sagen, wer nun die Hauptfiguren alle sind. Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Figuren in diesem Roman, die alle zusammen ein großes Gesamtbild ergeben. Sind es die Drachen, die neuen Uralten oder vielleicht doch die Drachenhüter?
Es bleibt aber dabei, dass es in der Regenwildnis-Chronik eine schillernde Figur fehlt, wie z.B. den Narren aus den Weitseher-Büchern. Das wird vermutlich mein Hauptkritikpunkt bei dieser Chronik bleiben. Dennoch hat es Spaß gemacht, sich wieder in die Regenwildnis zu begeben, denn sehr viel mehr an unpassender Darstellung konnte ich nirgends entdecken.
In diesem Band gab es zudem ein Widersehen mit Eisfeuer und Tintaglia. Leider beschränkt auf den Prolog und Epilog. Die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass es im vierten und abschließenden Band ein größeres Wiedersehen geben wird. Auch wird mit Sicherheit Kelsingra eine noch markantere Rolle spielen werden. Robin Hobb hat viele offene Handlungsfäden hinterlassen, die Lust auf das kommende Buch machen, das schon Ende Juni in den Regalen stehen wird.
Ich mag ja auch die kleine Nebengeschichte der Vogelwarte von Bingstadt und Trehaug. Es gibt hier und da einen kleinen Bezug zum Hauptplot, aber im Großen und Ganzen erzählt Robin Hobb hier mit wenigen Worten eine ganz eigene Geschichte.
Fazit
Robin Hobb kann einfach sehr gut Geschichten erzählen. Ihre Fantasy-Geschichten sind deutlich ruhiger als die Bücher, die z.B. ein Tad Williams schreibt. Aber ich denke, dass alle, die diesen dritten Teil lesen, sehr genau wissen, was da auf sie zukommt. Robin Hobb erzählt nämlich ihre Geschichte konsequent weiter. Deshalb ist es recht simpel: Wem Band 1 und Band 2 gefallen haben, der wird auch in diesem dritten Band seine wahre Freude haben
Titel: Kampf der Drachen (Die Regenwildnis-Chroniken, Band 3)
Autor: Hobb, Robin
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 464
Verlag: Penhaligon Verlag
Originaltitel: City of Dragons (Rain Wilds Chronicles Book 3)
Übersetzer: Simon Weinert
Herkunft: USA
Jahr: 2012⁄2022 (org./dt.)
Ich habe eine Übersicht zu den Robin Hobbs Büchern aus dem Reich der Uralten erstellt. Wer den Überblick verloren hat, wann welches Buch erschienen und ins Deutsche übersetzt worden ist.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich im Bereich “Über diesen Blog”.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Hi Frank!
Ich kann das alles im Prinzip unterstreichen – nur hatte ich oft das Gefühl, dass mich Passagen nicht so packen.
Obwohl es ja beim Weitseher auch sehr ruhig zugeht hat es mich da gar nicht gestört. Hier schon … Band 2 fand ich ja z. B. grandios und hier war ich doch ein klein wenig enttäuscht.
Aber ich freu mich auf den vierten. Wie du schon sagst, es gibt so viele offene Fäden, das macht natürlich mega neugierig!
Liebe Grüße!
Aleshanee