[Fantasy] Ministry of Souls – Das Schattentor

Es ist eine inter­es­san­te Welt, in die Akram El-Bahay sei­ne Leser wirft. Bisher habe ich den Tod und Schatten noch nicht in die­ser Kombination erlebt, wobei ich aller­dings anmer­ken muss, dass es die ein oder ande­re Logiklücke in die­sem Konstrukt gibt. Doch dazu spä­ter mehr.

Serienauftakt

Dieses Buch mar­kiert einen Serienauftakt und ist ent­spre­chend auf­ge­baut. Es wer­den die Figuren und die wesent­li­chen Handlungselemente ein­ge­führt. Im Mittelpunkt eine Zwischenwelt nach dem Tod, die von man­chen Menschen gese­hen und betre­ten wer­den kann und die den Seelen hilft, den pas­sen­den Weg zu fin­den. Allerdings ist die Welt nicht immer stim­mig. Ich fra­ge mich z.B. wie­vie­le ver­lo­re­ne Seelen nach der Logik des Buchs mitt­ler­wei­le wohl auf der Erde wan­deln müss­ten, die vor der Gründung des Ministeriums ihre Körper ver­las­sen haben? Naja, egal, das brau­che ich als Leser nicht ver­tie­fen und neh­me die Welt als gege­ben hin.

Worüber ich dann aber auch stol­pe­re sind die teil­wei­se sehr umständ­lich for­mu­lier­te Schachtelsätze. Zum Beispiel ist es im fol­gen­den Satz ein­fa­cher gewe­sen, wenn nicht das “aus” irgend­wo im Satz ste­hen wür­de, son­dern direkt bei “Jack malt sich aus, […]”:
“Jack mal­te sich, wäh­rend er an eini­gen scheuß­li­chen Wandgemälden ent­lang­ging, die jemand mit einem enor­men Mangel an Geschmack auf­ge­hängt haben muss­te, aus, wie öde sein nächs­ter Auftrag wohl wer­den wür­de.“
Da El-Bahay sehr ger­ne sol­che Sätze ver­wen­de­tet, hemmt das an eini­gen Stellen des Buchs ein wenig den Lesefluss.

Positiv auf­ge­fal­len sind die Bezüge zu den ande­ren Büchern, die El-Bahay geschrie­ben hat. Solche Arten des Wiedererkennens gefal­len mir per­sön­lich, selbst wenn sie nur spär­lich auf­tre­ten. Etwas stö­ren­der fällt die Hauptfigur Jack auf. Sie ist sehr unsym­pa­thisch und recht ein­fäl­tig dar­ge­stellt. Eine posi­ti­ve Ausstrahlung hat er nicht.

Bei all den nega­ti­ven Eindrücken konn­te ich aber durch­aus der Geschichte etwas abge­win­nen, vor allem nach­dem ich mich dar­an gewöhnt habe, dass das Buch auch gut für ein jün­ge­res Publikum geeig­net sein dürf­te (im Sinne eines Jugendbuchs). Dann gibt es vie­le Details zu ent­de­cken. Der Kniff, die Handlung in eine par­al­le­le Vergangenheit zu ver­or­ten funk­tio­niert eben­so wie die Gestaltung eini­ger ande­rer Figuren des Buchs (wie z.B. die Katze).

Fazit

Der Auftakt zu die­ser Fantasy-Serie reißt mich jetzt nicht vom Hocker, weiß aber durch­aus zu unter­hal­ten. Ohne beson­ders viel Tiefgang rich­tet sich das Buch an Leser, die gern kom­ple­xe Fantasywelten eines Tad Williams mei­den und lie­ber in leich­te­rer Literatur unter­wegs sind. Und das darf gern posi­tiv ver­stan­den wer­den, auch wenn der Leser hier und da Abstriche machen muss.

Der Bastei-Lübbe-Verlag hat eine Extra-Serien-Webseite ein­ge­rich­tet, auf der ver­kün­det wird, dass der zwei­te Band der Serie mit dem Titel “Die Schattenarmee” am 30.09.2021 erschei­nen wird. Auf die­ser Webseite fin­den sich auch wei­te­re Informationen und Hintergründe zu die­sem Buch.

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das schattentor

Titel: Ministry of Souls – Das Schattentor (Ministry-of-Souls-Reihe 1)
Autor: El-Bahay, Akram
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 303
Verlag: Bastei Lübbe

3.5÷5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020

Hier auf dem Blog wur­den auch die ande­ren bei­den Trilogien des Autors Akram El-Bahay vor­ge­stellt. Die Flammenwüste geht in eine etwas ande­re Richtung, wäh­rend die Paramythia-Trilogie schon sehr vie­le Parallelen zu die­sem Buch ent­hält. Stilistisch blei­ben sich alle Bücher treu und sind vom Stil des Autors gekenn­zeich­net. Die Cover sind mit den jewei­li­gen Buchvorstellungen hier auf dem Blog ver­linkt.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.
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