Nachdem sich der Leser nach Beendigung des ersten Bands ein wenig in der Welt zurechtgefunden hat und die jeweiligen Figuren ein wenig einzuordnen weiß, konzentriert sich Band 2 auf die Reise des Halbwolfs zur Knocheninsel und den dortigen Ereignissen.
Die Erzählweise bleibt allerdings diffus und immer wieder wird der Leser ein wenig gefordert, nicht den Faden zu verlieren. Verantwortlich ist dafür wiederum Marjorie Liu, deren Erzählung von Sana Takeda optisch famos umgesetzt wird. Aber auch an dieser Stelle muss der Leser hin und wieder zwei Mal hinschauen, um die Details richtig einzuordnen.
In diesem zweiten Band kommen kaum neue Figuren hinzu, so dass die Ausarbeitung der Charaktere im Vordergrund steht, was der Gesamtgeschichte in meinen Augen sehr guttut. Die jeweiligen Haupt- und Nebenfiguren gewinnen immer mehr an Farbe und so langsam baut der Leser eine Beziehung zu ihnen auf. Selbst das Monster im Halbwolf bekommt ein bisschen mehr Leben eingehaucht und es lichten sich ein paar Nebel, wobei noch so einiges erzählt werden möchte.
Der Grad an Brutalität bleibt in diesem Band erhalten und wird optisch ebenso gut in Szene gesetzt wie die Action- und Kampfszenen. Der eigenwillige Mix aus unterschiedlichen Genres bleibt auch im zweiten Band erhalten und die Optik unterstreicht die besondere Erzählart des Comics. Auch das auffälligste Merkmal, nämlich der Mix aus Manga und Steampunk, bleibt erhalten.
Fazit
Ich bin mit dem zweiten Teil deutlich besser zurechtgekommen als noch mit dem ersten Band. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Erzählung fokussierter vorangetrieben wurde und die Handlungsstränge nicht kreuz und quer durch das Buch geisterten. Natürlich endet der zweite Band offen genug, um das Interesse für den Folgeband zu wecken, der schon im Handel erhältlich ist.