Das große Maskenfest ist vorbei und hat seine Spuren im Hügelland hinterlassen. Aber damit ist die Dunkelheit nicht vorübergezogen, sondern es war erst der Anfang. Die Wintersonnenwende kündigt sich an und die Raunächte versprechen wenig Gutes. Grund genug für die Quendel, sich in ihre vier Wände zurückzuziehen. Bis auf die dem Leser bekannte Gruppe wagemutiger Quendel, die vorhaben, alle verschollene Quendel aus der Schattenwelt zu holen.
In vielen Kulturen ist der November der Monat der Toten und unzählige Feier- und Gedenktage erinnern daran. Ebenso wie sich viele Mythen und Legenden rund um diese dunklen Tage ranken. Ein Teil von diesem Gemenge lässt Caroline Ronnefeldt in ihre Trilogie und vor allem in den Abschlussband einfließen. Und wie schon in den beiden Teilen zuvor, nehmen die Reisen den Großteil des Romans ein, auf denen die Reisegruppen ihre Abenteuer besehen.
Was ebenso geblieben ist der Sprachstil, der viel Raum einnimmt und detailverliebt den Leser in das Hügelland (und Ödland) entführt. Darunter leidet glücklicherweise nicht die Spannung, denn ganz im Gegenteil wechseln sich ruhige Passagen immer wieder mit ereignisreichen ab. So mancher mag die Nähe zu den Hobbits oder den Herrn der Ringe kritisieren und vergessen dabei, dass Tolkien sich selbst bei bekannten Mythen und Legenden bedient hat. Ähnlichkeiten sind in meinen Augen kein Grund, ein Buch nicht zu mögen. Ganz im Gegenteil dürften die Leser, die mit Tolkiens ausschweifenden Ausführungen zurechtkommen, auch mit den Quendel ihre wahre Freude haben.
Titel: Quendel – Über die Schattengrenze
Autor: Ronnefeldt, Caroline
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 512
Verlag: ueberreuther
Herkunft: Deutschland
Jahr: 2022
Ich habe die Trilogie mehr oder weniger nacheinander gelesen. Da die Übergänge fließend sind, ist dies ratsam. Aus diesem Grund kommen die drei Reviews ebenfalls mehr oder weniger dicht hintereinander. Es handelt sich nach Verlagsangaben um eine Jugendbuch-Trilogie ab 14 Jahren. Dadurch, dass die mittlerweile als Hügelland-Saga benannten Bücher sehr sprachgewaltig geschrieben wurden, muss meines Erachtens in diesem Alter schon eine gewisse Leseerfahrung vorhanden sein. In meinen Augen ist diese Trilogie kein Jugendbuch im klassischen Sinne.
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Die Quendel-Trilogie wurde im September als “Hügelland-Saga” im Schuber mit Plakat und Hügellandkarte veröffentlicht. Alle drei Bücher kommen in Summe auf 1.440 Seiten.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Hi Frank!
Ich freu mich wirklich so sehr, dass dir die Trilogie insgesamt so gut gefallen hat! Mich hat sie ja sehr begeistern können und ich hoffe, dass es doch noch mehr damit versuchen!
Hier im dritten Band hat sie ja sogar mal einen direkten Hinweis auf Tolkien gegeben, ich weiß nicht mehr was oder an welcher Stelle, aber ich hab mich so gefreut! Und wie du schon schreibst, auch Tolkien hat sich anderer bedient – ich hab auch irgendwo gelesen, dass das früher zu seiner Zeit auch ganz üblich war, dass man sich anderer Ideen bedient und diese anders und neu erzählt hat.
Jedenfalls hat die Autorin hier ein ganz eigenes Werk draus gemacht, mit kleinen Verbindungen zu den Hobbits und einer unglaublich atmosphärischen Geschichte, die mich absolut bezaubern konnte!
Liebste Grüße, Aleshanee