[Fantasy] Sandman Band 3: Traumland

Vier Geschichten fin­den sich im drit­ten Band der Sandman-Reihe, die den Titel „Traumland“ trägt. Sehr pas­send ange­sichts der Geschichten, die nun tat­säch­lich alle eigen­stän­dig und los­ge­löst von den vor­he­ri­gen Bänden les­bar sind. Für Band 2 galt dies noch nicht. Dies bedeu­tet, dass die vier Geschichten auch ein­zeln bewer­tet wer­den kön­nen, denn sie stam­men zwar alle aus der Feder von Neil Gaiman, wur­den aber von unter­schied­li­chen Künstlern illus­triert.

Als ers­tes lernt der Leser Kalliope ken­nen (die von Kelley Jones und Malcolm Jones III. illus­triert wur­de), die ein sehr trau­ri­ges Dasein fris­ten muss. Unterjocht wird sie wei­ter­ge­ge­ben und muss als Muse für einen Schriftsteller her­hal­ten. In die­ser Situation ruft sie Oneiros zu Hilfe. Dieser Name ist ein Synonym für unse­ren lieb­ge­won­nen Dream (oder Gott des Traumes), der aller­dings wie­der etwas anders gezeich­net wur­de als noch in vor­her­ge­hen­den (oder noch fol­gen­den) Geschichten. Darauf wird offen­sicht­lich weni­ger Wert gelegt. Oneiros hat dann auch eine zün­den­de Idee, wie er Kalliope hel­fen kann. Sehr amü­sant.

Die zwei­te Geschichte erzählt vom Traum von tau­send Katzen und wur­de eben­falls von Kelley Jones und Malcolm Jones III. illus­triert. Hier ist der Titel Programm und der Leser erfährt, wie die Welt ein­mal war und wie sie geän­dert wur­de. Ebenfalls mit einem zwin­kern­den Auge erzählt mit einem leicht offe­nen (aber durch annehm­ba­ren) Ende.

Der Sommernachtstraum schlägt ein wenig aus der Reihe, was allein dadurch sicht­bar wird, dass die­se Geschichte von Charles Vess voll­kom­men anders in Szene gesetzt wur­de. Diese Erzählung nimmt zwar Bezug zu den Vorgängerbänden, aber es wird auch so erklärt, wie Shakespeare den ers­ten Teil sei­nes Versprechens ein­löst und ein Stück extra für Oneiros auf­führt, der sein ganz eige­nes Publikum mit­bringt. Das gezeig­te Theaterstück ist natür­lich an das Original von Shakespeare ange­lehnt. Aber auch für jene, denen sich nun die Fußnägel kräu­seln, weil sie an lang­wei­li­ge Schulstunden den­ken müs­sen, kann ich getrost sagen, dass sich die Geschichte lohnt, auch wenn die Texte ein wenig mehr Konzentration ver­lan­gen als die der ande­ren drei Geschichten.

Dass Menschen hin und wie­der ihre Fassade auf­recht hal­ten müs­sen, wird in der letz­ten Geschichte sehr wört­lich genom­men. So kurz die Geschichte auch ist, sie erzählt sehr unge­wöhn­lich vom Dasein eines Wesens, dem nun nicht Oneiros zu Hilfe kommt, son­dern der Tod (oder bes­ser die Tod, denn er erscheint in Frauengestalt). Auch hier ändert sich wie­der der Zeichenstil, denn die­se Geschichte wur­de von Colleen Doran und Malcolm Jones III. illus­triert.

Fazit

Der drit­te Band der Sandman-Reihe erzählt vier unab­hän­gig von­ein­an­der exis­tie­ren­de Geschichten, die alle vier ihren Reiz haben. Sie sind wun­der­bar erzählt und ver­sprü­hen eine schö­ne Mischung aus Fantasy und Humor und sind zudem von den vier Künstlern gekonnt und stil­voll in Szene gesetzt wor­den. Von mir kann es nur eine Empfehlung für den drit­ten Band der Sandman-Reihe geben.

buchcover

Titel: Sandman Band 3: Traumland
Autor: Gaiman, Neil
Illustrator: Jones, Kelley; Jones III., Malcolm; Vess, Charles; Doran, Colleen
Genre: Fantasy / Graphic Novel
Seitenzahl: 120
Verlag: Panini Verlag
Band: 3 von 11

5/5

Originaltitel: The Sandman #17–20
Übersetzer: Gerlinde Althoff
Herkunft: USA
Jahr: 1995 / 2007 (org./dt.)

Ich habe auf die­sem Blog eine Übersicht über die Sandman-Reihe von Neil Gaiman erstellt. Dort fin­den sich alle Rezensionen zu den Formaten der Reihe, die ich kon­su­miert habe.

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Graphic Novels und Comics fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert