[Fantasy] Sandman Band 7: Kurze Leben

Delirium ist auf der Suche nach ihrem Bruder Destruction und über­re­det dabei auf ihre ganz eige­ne Art ihren Bruder Death bei der Suche zu hel­fen. Eine der­art zen­tra­le Rolle eines Geschwister von Death hat es in der Sandman-Reihe bis­her noch nicht gege­ben. Ebenfalls neu ist der phi­lo­so­phi­sche Ansatz in die­sem Buch mit dem Titel „Kurze Leben“. Was bedeu­tet ein kur­zes Leben? Es kommt dar­auf an, wel­chen Maßstab man zugrun­de legt. Ist dann nicht jedes Leben kurz, wenn es sich auf einen begrenz­ten Zeitraum erstreckt, egal, wie lang die­ser ist?

Ihr wisst nicht, wovon ich spre­che? Das ist nicht gut, denn ich bin mitt­ler­wei­le beim sieb­ten Band der Sandman-Reihe ange­kom­men und der Leser soll­te wis­sen, wer die Ewigen sind. Diesen Band kann man zwar grund­sätz­lich auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber es wird schwie­rig wer­den die gan­zen Figuren rich­tig zuzu­ord­nen. Es stimmt, die Suche von Delirium ist grund­sätz­lich unab­hän­gig von ande­ren Geschichten les­bar, wenn es nicht stört, dass die ein oder ande­re Hintergrundinformation fehlt.

Immerhin hilft Death sei­ner Schwester bei der Suche und sie bege­ben sich in die Wachwelt, vor allem auch des­halb, weil Delirium recht anstren­gend ist und gern Dinge ver­gisst. Sie gehört defi­ni­tiv nicht zu mei­nen Lieblingsfiguren der Sandman-Reihe, was natür­lich das Leseerlebnis trübt.

Im Gegensatz zu den Vorgängerbänden wur­de Neil Gaimans Erzählung von nur einer Illustratorin umge­setzt. Und es hat den Anschein, als woll­te sich Jill Thompson ein­mal so rich­tig quer durch Dutzende Stilrichtungen aus­to­ben. Es ist sehr inter­es­sant die ver­schie­de­nen Stilarten zu sehen und es passt recht gut zur Figur Delirium. Nur gefällt mir per­sön­lich ihr Zeichenstil nur in Maßen. Die Pop-Art-Darstellungen sind durch­aus gelun­gen, wäh­rend der „nor­ma­le“ Stil ein wenig zu ste­ril wirkt. Nun ja, gera­de bei der zeich­ne­ri­schen Umsetzung wer­den sich die Geschmäcker tei­len.

Fazit

Dieser Band gehört nicht unbe­dingt zu den Highlights der Sandman-Reihe, obgleich mir die phi­lo­so­phi­schen Nuancen der Geschichte gefal­len haben. Nur hade­re ich ein wenig mit Delirium (und hof­fe, dass Death viel­leicht auch mal einen eige­nen Band bekommt) sowie mit so man­cher Umsetzung der Illustratorin.

Das Vorwort stammt von Neil Gaiman, der kur­zer­hand das ursprüng­lich geplan­te Vorwort von Peter Straub ans Ende gesetzt hat, weil die­ser viel zu viel von der Geschichte ver­rät. Von daher fin­de ich die Entscheidung sehr gut, dass das Vorwort zum Nachwort gewor­den ist.

buchcover

Titel: Sandman Band 7: Kurze Leben
Autor: Gaiman, Neil
Illustrator: Thompson, Jill
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 260
Verlag: Panini Verlag
Band: 7 von 11

3.5÷5

Originaltitel: The Sandman #41–49
Übersetzer: Gerlinde Althoff
Herkunft: USA
Jahr: 1992–94 / 2014 (org./dt.)

Ich habe auf die­sem Blog eine Übersicht über die Sandman-Reihe von Neil Gaiman erstellt. Dort fin­den sich alle Rezensionen zu den Formaten der Reihe, die ich kon­su­miert habe.

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Graphic Novels und Comics fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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