[Fantasy] Ségurant. Die Legende des Drachenritters

Es war die Graphic Novel Adaption »Der Drachenritter am Artushof« von Emanuele Arioli, die mich zu die­sem Buch aus dem Reclam Verlag lei­te­te. Ich bin neu­gie­rig gewor­den, wie die Vorlage wohl aus­se­hen moch­te, auf der die­se Adaption basiert.

Das Buch ent­hält die ein­zel­nen Episoden, die von den Heldentaten Ségurants erzäh­len. Der Autor beschränkt sich auf die­se Episoden und hat die­se zu einem Handlungsstrang zusam­men­ge­fügt, die vor­erst damit enden, dass es kei­ne wei­te­ren Aufzeichnungen zur Suche nach dem Drachen und dem Gral gibt. Es gibt jedoch ergän­zen­de Texte, die am Ende des Buchs ange­fügt sind und teils nicht so recht in den Gesamtkontext pas­sen, da sie teil­wei­se Alternativen beschrei­ben. Diese Alternativen stam­men aus spä­te­ren Jahrhunderten, was die Abweichungen erklä­ren dürf­te.

Es sind 22 Kapitel, die zu einem Strang ver­bun­den wur­den, gefolgt von sie­ben Fortsetzungen und drei Nachbearbeitungen, wobei der Autor anmerkt, dass es dem Leser über­las­sen wird, am Ende die feh­len­den Mosaiksteinchen sei­ner Fantasie obliegt. Es wird also (anders als in der Graphic Novel Adaption) nur bedingt eine zusam­men­hän­gen­de Geschichte erzählt, son­dern es han­delt sich viel­mehr um ein­zel­ne Episoden, die von den Heldentaten des Drachenritters erzäh­len.

Die Sagen rund um Ségurant wer­den von einem Erzähler berich­tet, der den Leser direkt anspricht und dabei im Text ver­streut immer wie­der die glei­chen Floskeln wie z.B. »Was soll ich euch sagen?« oder »Ihr sollt wis­sen« ver­wen­det. Hin und wie­der habe ich dies als stö­rend emp­fun­den, wenn die­se sich gehäuft haben. Die Verbundenheit mit dem Christentum ist bei der Artussage weni­ger ver­wun­der­lich, dafür aber das Öffnen der Tore zur Hölle und die Vermischung von Drache und Luzifer.

In dem Buch gibt es 74 Fotografien bzw. Abbildungen von Texten, die dem Autor bei sei­nen Recherchen über den Weg gelau­fen sind. Das Buch erhält einen wis­sen­schaft­li­chen Anstrich durch den umfang­rei­chen Anhang, in dem sich Anmerkungen zu den Texten und den jewei­li­gen Ausgaben befin­den, sowie ein Glossar mit Fachbegriffen aus dem Text, einem Namensverzeichnis und ein Abbildungsverzeichnis inklu­si­ve der Quellenangaben, die der Leser direkt nach­ver­fol­gen kann, wenn er den Links in die Archive folgt.

Im Text selbst sind immer wie­der inter­es­san­te Kommentare ein­ge­streut, die erklä­ren, wel­che Recherchearbeiten sich hin­ter den Texten ver­ber­gen und wie ein­zel­ne Passagen in ande­ren Sagen und Legenden auf­tauch­ten, die von Artus Heldentaten berich­te­ten.

Das Buch wird abge­run­det mit den Texten »Die Legende des Drachenritters« von Emanuele Arioli und dem »Epilog auf einen Drachenjäger« von Susanne A. Friede.

An die­sem Buch wird der Leser sei­ne Freude haben, der ger­ne in der Artuswelt unter­wegs ist, ger­ne älte­re Texte liest und sich von Sagen und Legenden ver­zau­bern lässt.

cover

Titel: Ségurant. Die Legende des Drachenritters
Autor: Arioli, Emanuele
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 288
Verlag: Reclam Verlag

Originaltitel: Ségurant, le Chevalier au Dragon
Übersetzer: Andreas Jandl
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2023 / 2025 (org./dt.)

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich »Über die­sen Blog«.

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