[Fantasy] Sternwanderer

Phantastische Welten müs­sen nicht immer in ande­ren Dimensionen ver­or­tet sein. Manchmal reicht eine klei­ne Mauer, wie sie in dem klei­nen Dorf Wall zu fin­den ist. Diese trennt die bei­den Welten vor­treff­lich. Über einen klei­nen bewach­ten Durchgang fin­den die Bewohner alle neun Jahren auf einem gro­ßen Markt zuein­an­der. Diese Geschichte star­tet mit der Zeugung von Tristran wäh­rend einer sol­chen Zusammenkunft.

Der Leser darf kurz dem Aufwachsen des Jungen bei­woh­nen, bis die­ser sich auf­macht, um einen gefal­le­nen Stern zu suchen, um in der Gunst einer lieb­li­chen Dorfbewohnerin zu ste­hen. Ja, was machen jun­ge Menschen nur für Sachen, wenn sie ver­liebt sind. Aber im Grunde genom­men beginnt erst hier das Fantasy-Abenteuer, das ganz im Stile von Neil Gaiman erzählt wird. Schon vor knapp 25 Jahren tum­mel­ten sich vie­le Ideen in die­sem krea­ti­ven Kopf, die Einzug in die­ses Buch erhiel­ten. Neben Feen und Hexen auch Einhörner und Riesen.

Ich den­ke, dass vie­le Leser Sympathien für den Reisenden ent­wi­ckeln, der etwas über­rascht dar­über ist, in wel­cher Gestalt ihm der gefal­le­ne Stern begeg­net. Tristran ist ein klein wenig naiv und ent­deckt die­se Welt, die auch die sei­ne ist, wie ein klei­nes Kind und kann sich glück­lich schät­zen, eini­ge Freunde zu fin­den, die ihm bei sei­nem Abenteuer zur Seite ste­hen. Gaiman schreibt zudem so wun­der­voll, dass es ein­fach nur schön ist, in sei­ne Welt zu ent­glei­ten.

Fazit

Gaimans »Sternenwanderer« (im Original “Stardust”) ent­führt den Leser in ein wun­der­ba­res und son­der­ba­res Land, in dem er dem jun­gen Tristran zur Seite steht, und mit ihm das beson­de­re Abenteuer erlebt. Ich fin­de die Erzählweise von Neil Gaiman ein­fach vor­treff­lich und bege­be mich immer wie­der sehr ger­ne in sei­ne Reiche, die voll von Wundern sind. Auch wenn der Roman etwas älter ist, hat er von sei­nem Reiz nichts ein­ge­büßt.

Etwas irre­füh­rend ist der Beginn des Romans. Denn als ich ihn las, kam in mir die Frage auf, ob es sich beim Sternenwanderer viel­leicht um ein Märchen han­delt. Das Buch beginnt näm­lich so:

Es war ein­mal ein jun­ger Mann, der sehn­te sich danach, daß sich sein Wunschtraum erfüll­te.

Wenn im Englischen ein Märchen beginnt, so heißt es »Once upon a time«. Ja, man kann zwar »There was once a young man« auch mit »Es war ein­mal ein jun­ger Mann« über­set­zen, aber um klar­zu­stel­len, dass dies kein Märchen, son­dern ein Fantasys-Abenteuer-Roman ist, hät­te die Übersetzerin einen ande­ren Start in den Roman wäh­len sol­len. Hier die Einleitung im eng­li­schen Original:

There was once a young man who wis­hed to gain his Heart’s Desire.

(Hinweis: Das Buch ist noch nach den alten Rechtschreibregeln geschrie­ben wor­den, wes­halb im obi­gen Zitat “dass” mit “ß” geschrie­ben wur­de.)

sternwanderer

Titel: Sternwanderer
Autor: Gaiman, Neil
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 241
Verlag: Eichborn Verlag (neu) Heyne Verlag (alt)

5/5

Originaltitel: Stardust
Übersetzer: Christine Strüh
Herkunft: England
Jahr: 1998 / 1999 / 2022 (org./dt./Neuauflage)

Ich habe die Ausgabe von 1999 aus dem Heyne Verlag gele­sen. Diese ist nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhält­lich. Mittlerweile gibt es eine Neuauflage des Romans bei Eichborn.

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Wie schön dass dir das Buch gefal­len hat – ich moch­te es auch sehr!
    Du könn­test dir noch den Film dazu anse­hen, den find ich eigent­lich sehr cool gemacht! Da spie­len übri­gens auch Michelle Pfeiffer und Robert De Niro mit 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ich kann mich dran erin­nern, dass Du erst kürz­lich irgend­wo geschrie­ben hat­test, dass Dir das Buch gefällt bzw. gefiel (je nach Betrachtungswinkel :)). Da war ich gera­de mit­ten in dem Buch und konn­te das abso­lut nach­voll­zie­hen. So lang­sam habe ich dann auch fast alle Bücher von Gaiman gele­sen 😉 Er ist ein­fach ein Meister sei­nes Werks.

      Herzliche Grüße
      Frank

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