[Fantasy] The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz

Auf der Website von Amie Kaufman wird »The Other Side of the Sky« als genreübergreifende Romanze beschrieben. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir diesen Titel nicht aus dem Netgalley-Adventskalender genommen. Allerdings muss ich zugeben, dass diese Fantasy-Geschichte zwar eine Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren des Buchs erzählt, diese aber nur manchmal kitschig wird.

Die Paarung Jugendbuch und Liebesgeschichte macht die Erzählung vor allem zu Beginn sehr vorhersehbar. Als Prinz North mit seinem Flieger abstürzt und von der »Göttin« Nimh entdeckt wird, treffen zwei Welten auseinander. Und das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen. Das Autorinnenduo Meagan Spooner und Amie Kaufman haben sich eine Welt erdacht, in der es auf der einen Seite eine Wolkenstadt gibt und auf der anderen Seite die Städte auf dem Boden. Und beide wissen nichts voneinander. In diesem Konstrukt fließen Fantasy-Elemente ein, denn die Wolkenstadt erinnert an eine moderne Stadt der Zukunft und die Erdstädte erinnern mehr an eine Fantasy-Welt, in der Magie die Menschen direkt beeinflusst.

Die beiden Autorinnen haben sich als Erzählstil wechselnde Perspektiven ausgedacht, in denen die beiden Hauptfiguren jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen und die Handlungen direkt weitererzählen (zumindest nachdem sie sich getroffen haben). In der Hörbuchversion wurden passenderweise zwei Sprechern gewählt. Aleksandar Radenkovic und Julia Nachtmann verleihen jeweils North und Nimh ihre Stimmen. In Summe ein passendes Duo, das für diese Art von Erzählstil eine Steilvorlage war und auch gut umgesetzt ist.

Das Buch endet offen.

Der erste Band hat zwar einen Höhepunkt, aber die Geschichte wird ein wenig weitererzählt und gibt einen Einblick auf das, was den Leser im zweiten Band erwartet. Wann dieser in Deutschland erscheinen wird, steht leider noch nicht fest. Wer mit offenen Enden und Cliffhangern hadert, sollte besser auf die Veröffentlichung des zweiten Bands warten.

Fazit

Ich fand die erdachten Welten sehr spannend umgesetzt. Auf der einen Seite die Moderne und auf der anderen Seite die Fantastische. Beide Welten sind überhaupt nicht kompatibel zueinander und es wurde bei weitem nicht alles erzählt, wie diese entstehend konnten. Ich hoffe sehr, dass das Autorinnenduo dies im zweiten Band dem Leser näherbringen. Und obwohl eine Liebesgeschichte im Mittelpunkt der Ereignisse steht, fand ich diese nur manchmal etwas störend kitschig, aber bei einem Jugendbuch ist das durchaus angebracht.