[Fantasy] Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Titel: Weihnachten auf der Lindwurmfeste: oder: Warum ich Hamoulimepp has­se
Autor: Moers, Walter (Autor&Illustrator); Rode, Lydia (Illustrator)
Genre: Fantasy
Verlag: Penguin Verlag
Seitenzahl: 112
Wertung: ★★★★☆
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Es wür­de mich nicht wun­dern, wenn Walter Moers zu den Kindern gehör­te, die zu Nikolaus oder Weihnachten vol­ler Angst im Bett lagen, weil sie fürch­te­ten, dass ein frem­der Mann in die Wohnung ein­drin­gen wür­de. Das wäre zumin­dest eine Erklärung für die­se Art der Abrechnung mit den (vor)weihnachtlichen Riten der Menschen, die er in die Lindwurmfeste Zamoniens ver­legt hat.

Hamoulimepp

Der gesam­te Hamoulimeppmythos wird von Moers in Form eines Briefs von Hildegunst von Mythenmetz an den Buch­hai­mer Antiquar und lang­jäh­ri­gen Brieffreund Hachmed Ben Kubitzer geschil­dert. Die gän­gigs­ten Begrifflichkeiten wer­den zu Beginn des Buchs erläu­tert, damit auch die Leser etwas ihm anfan­gen kön­nen, denen die Welt bis­her noch nicht viel sag­te.

Dann geht es auch schon los, mit der Abrechnung des Festes, das auf Zamonien Hamoulimepp heißt. Hier kom­men die Hamoulimeppbäume (Tannenbäume) und der Hamoulimeppwurm (Weihnachtsmann) eben­so auf sei­ne Kosten wie der Hamouli (wahl­wei­se Christkind oder Nikolaus) und der Mepp (Knecht Ruprecht). Dabei strotzt das Buch wie­der vor sprach­li­cher Verspieltheit, so dass zusam­men mit der Legende der Heinzelmännchen (bit­te mit “H” und nicht mit “M”)  oder der Wichtel es zu Schaffung der “Hamoulimeppwurmzwerge” kommt. Aber auch die Musik, die die­sem Feste inne­wohnt und die all­seits belieb­te Freilichtmusiktheaterinszenierung (Krippenspiel) kom­men auf ihre Kosten. Dabei nimmt Moers (wie gewohnt) kein Blatt vor den Mund.

Andere Seite

Aber auch die pos­ti­ven Seiten des Hamoulimepp ver­sprü­hen ihren ganz eige­nen zamo­ni­schen Charme, wenn von “Lindwurmfesteschneckenpoesie” die Rede ist – eine ganz beson­de­re Art des Artenschutzes, der sich die Menschen durch­aus anneh­men soll­ten. Aber wenn dann auch die Schattenseiten der Schlemmerei zum Hamoulimepp zu Sprache kom­men, wird doch wie­der ein nega­ti­ver Aspekt der Festlichkeiten offen­bart.

Wer bis hier noch kein Lächeln auf den Lippen hat­te, dem wird die­ses sicher­lich bei den zahl­rei­chen Illustrationen kom­men, die die Worte von Moers bild­lich unter­strei­chen.

Fazit

Walter Moers liebt das Spiel mit der Sprache und rech­net mit die­sem klei­nen Buch gna­den­los mit dem irdi­schen Weihnachtsfest ab. Als Leser kann man über die Ausführungen ein­fach so hin­weg­le­sen und sich am Spiel erfreu­en oder man kann kurz inne­hal­ten, um fest­zu­stel­len, ob man sich nicht selbst in den beschrie­be­nen Zeilen wie­der­ent­deckt. Wie gewohnt fin­det sich in die­sem Buch eine recht offen­sicht­li­che und offen­si­ve Gesellschaftskritik wie­der. Dieser muss man eben­so offen gegen­über ste­hen wie die Welt von Zamonien, um die­sem klei­nen Buch etwas abge­win­nen zu kön­nen.

 

SdTB0 Teil1SdTB0 Teil2Wer die Graphic Novel aus die­sem Universum noch nicht kennt, dem sei­en die bei­den Bücher ans Herz gelegt. Die Links für zu den Rezensionen auf die­sem Blog.

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