[Fotografie] 30 × Fotogeschichte(n)

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Worum gehts? Der Titel darf wörtlich genommen werden. Dreißig Mal Fotogeschichte. Oder anders ausgedrückt. Dirk Primbs wirft einen Blick auf die Entstehung der Fotografie und auf die Entstehung sehr bekannter Fotografien. Aber auch skurrile Ideen kommen in dem Buch zu Wort.

Fotogeschichte(n) anschaulich und spannend erzählt

Zwischen diesen beiden Bildern liegen fast 175 Jahre Fotogeschichte. Links das erste echte Foto, aufgenommen von Nicéphore Niépce aus seinem Hinterhoffenster auf lichtempfindlichem Bitumen und fixiert mit Lavendelöl. Die Szene ist selbst in der restaurierten Fassung kaum zu erahnen. Ganz anders rechts das Bild von Jennifer Lopez bei den Grammys 2000, das die Google-Bildersuche begründete, weil am Tag nach der Verleihung Googles Suchmaschine unter den Anfragen der Nutzer*innen in die Knie ging. 175 Jahre, in denen die Fotografie sich nicht nur zum wichtigsten Medium unserer Zeit, sondern auch zu einer Kunstform entwickelt und uns mit ihren Bildern und Geschichten geprägt hat.

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Dabei poppen auch bekannte Kontroversen auf, die immer wieder in der Szene diskutiert werden. Vor allem die Manipulation der Fotos wird immer wieder thematisiert. Was ist erlaubt und was nicht? Der Autor ist selbst Fotograf und weiß um die Diskussionen. Aber auch andere Themen greift er in seinen Geschichten auf und garniert sie mit persönlichen Eindrücken. Je weiter der Leser auf der Zeitachse voranschreitet (ein zweiter Blick auf das Cover ist in diesem Zusammenhang empfehlenswert), desto persönlicher und konkreter werden die Fotografien.

Viele gezeigte Fotos dürften dem Leser bekannt sein, weil diese mehrfach um die Welt gingen, wie z.B. das Foto der flüchtenden Kinder aus dem Vietnamkrieg oder das Unglück der Hindenburg. Und auch wenn die Fotos Hauptthema sind, so sind es eher die Texte, die dieses Buch ausmachen. Als Quelle bediente sich der Autor oftmals bei Wikipedia, Wikimedia oder bei der Picture Alliance. Dort finden sich dann zwar auch ein paar Hintergründe zu den Fotos, denen aber die persönliche Note fehlt.

Berühmte Porträts und die Geschichten dahinter

Jede/r von uns kennt diese beiden Gesichter – links das Flüchtlingsmädchen Sharbat Gula, fotografiert von Steve McCurry und bekannt als „Afghan Girl“, rechts Florence Owens Thompson auf dem berühmten Bild von Dorothea Lange, bekannt geworden als „Migrant Mother“. Die Geschichte der Fotografie hat viele solche Gesichter berühmt gemacht, und um die Entstehung der Bilder ranken sich viele Mythen. Wahr ist, dass diese Fotos untrennbar mit dem Leben der Porträtierten verbunden sind, oft gegen ihren Willen, manchmal zu ihrem Vorteil, manchmal ohne dass sie einen angemessenen Nutzen daraus ziehen konnte. Dieses Buch zeichnet die Geschichten hinter dreien dieser Bilder nach.

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Fazit

Auch wenn ich viele Hintergründe zu den gezeigten Fotos schon kannte, so war es doch sehr erfrischend, diese mal aus einer anderen Sicht präsentiert zu bekommen. Für mich persönlich haben vor allem die Geschichten über die Geschichte der Fotografie angesprochen, weil dort eine große Wissenslücke prangte, die nun geschlossen wurde.

Titel: 30 × Fotogeschichte(n): Ein Lesebuch für alle, die Fotografie mögen, ob mit oder ohne Kamera
Autor: Primbs, Dirk
Genre: Fotobuch (mit viel Text)
Seitenzahl: 176
Verlag: dpunkt.verlag

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2023

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich im Bereich “Über diesen Blog“.
 
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