Friedhof der Kuscheltiere

kuschel2Dieses Buch wur­de 1990 gedruckt und gekauft. Mittlerweile ist das 26 Jahre her. Da kann man schon mal nost­al­gisch wer­den, auch wenn sich noch älte­re Bücher in mei­nem Fundus befin­den, die ich von mei­nen Eltern über­nom­men habe.

Dieses Buch ist für mich aber den­noch etwas Besonderes. Es ist mein ers­tes Buch von Stephen King und läu­te­te in mei­ner Leseentwicklung einen Wendepunkt ein. Es war näm­lich nicht nur mein ers­tes Horrorbuch, son­dern es ist zudem ein beson­ders gutes.

Die Rede ist von “Friedhof der Kuscheltiere”. Ein Buch, das neben­bei bemerkt auch recht gut ver­filmt wur­de, wobei sich der Film erstaun­lich nah an der Buchvorlage ori­en­tiert.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine vier­köp­fi­ge Familie, die zusam­men mit ihrem Kater “Church” ein Haus in der fik­ti­ven Stadt Ludlow bezie­hen. Dieses Haus liegt in der Nähe einer wenig befah­re­nen Bundesstraße. Schnell freun­det sich die Familie mit dem Nachbarn Jud Crandall an, der aller­lei Wissenswertes über den Ort und sei­ne Geschichte kennt.

Von ihm erfährt Louis Creed, der Vater der Familie, vom nahe­lie­gen­den “Friedhof der Haustiere”, auf dem die Kinder des Dorfs ihre ver­stor­be­nen Haustiere begra­ben habe. Wenig spä­ter erfährt der Vater vom jun­ge Victor Pascow vom Friedhof der Micmac-Indianer. Das geschieht aller­dings auf eine ganz beson­de­re Art und Weise.

Es ist die­ser Friedhof, durch den Louis irgend­wann vor die Frage gestellt wird, ob der Tod wirk­lich das Ende sein muss. Und damit beginnt die viel­schich­te Auseinandersetzung zum Thema leben und Tod. Wie hoch darf der Preis sein, um einen gelieb­ten Menschen zurück­zu­ho­len?

Diese düs­te­re Geschichte beinhal­tet den Tod in all sei­nen Facetten. Menschen, die viel zu früh ster­ben. Menschen, die jeg­li­che Bezugsperson um sie her­um ver­lie­ren und Generationen über­le­ben. Menschen, die von Sterbenden mit ihrer Situation scho­nungs­los kon­fron­tiert wer­den. Schlussendlich zeigt King, wie end­gül­tig das Leben auf der Erde zwangs­läu­fig ist.

Der Schreibstil ist King typisch recht sim­pel gehal­ten und ent­spricht sicher­lich nicht dem geho­be­nen Sprachkünsten. Dennoch ist das Buch düs­ter genug, als dass es nicht in die Hände von Zartbesaiteten gehört. Die Atmosphäre ist über wei­te Strecken recht dicht und fes­selt den Leser. Auf der ande­ren Seite dür­fen auch in die­sem Buch die King typi­schen Längen im Buch nicht feh­len, was in die­sem Werk aber deut­lich weni­ger auf­fällt als in ande­ren Büchern.

Das Buch gehört neben “Christine” und “Es” in mei­nen Augen zu den Highlights der King-Horror-Bücher und gehört in jede gut sor­tier­te Horror-Bibliothek.

Titel: Friedhof der Kuscheltiere
Autor: King, Stephen
Genre: Horror
Verlag: Heyne Verlag
Wertung: ✦✦✦✦✦


kuschelIm Original heißt das Buch “Pet Sematary” und nicht kor­rek­ter­wei­se “Pet Cemetery”.
Diesen Schreibfehler hat King bewusst gewählt, denn das Schild zu Fridhof wur­de von klei­nen Kindern auf­ge­stellt, denen die­ser Schreibfehler unter­lau­fen ist. Nun sind eini­ge der Meinung, dass das Buch im Deutschen doch bes­ser “Haustier-Frithof” gehei­ßen hät­te. Ich ver­ste­he hin­ge­gen sehr gut, wes­halb lie­ber “Friedhof der Kuscheltiere” gewählt wur­de. Im Deutschen ist es im Gegensatz zum eng­lisch­spra­chi­gen Raum eben nicht üblich, mit bewusst fal­scher Schreibweise Aufmerksamkeit zu erre­gen. Im deutsch­spra­chi­gen Raum wäre dies sicher­lich nach hin­ten los­ge­gan­gen.

 


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9783641053901 Cover

Mittlerweile wur­de das Cover des Buchs über­ar­bei­tet. Der Inhalt der neu­en Ausgaben ist aber iden­tisch zu den älte­ren Auflagen.

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