[Geschenkebuch] Es gibt viel schlimmere Mütter als dich

Dieses klei­ne Geschenkebuch ist pas­send für den heu­ti­gen Muttertag. Die Botschaft ist klar: Das Buch hebt her­vor, dass die Leserin eine tol­le Mama ist. Es ist voll­kom­men okay, nicht per­fekt zu sein. Damit spielt die Autorin dar­auf an, dass der heu­ti­ge Anspruch genau dar­auf abzielt, dass Mütter (wie auch Väter) per­fekt funk­tio­nie­ren müs­sen, damit es den klei­nen Bälgern gut­geht.

Die Autorin nimmt sich ein paar Beispiele aus der Natur, um zu zei­gen, dass die­se zuwei­len recht grau­sam ist. In Reimform wer­den mit kind­li­chen Zeichnungen unter­malt, Fakten aus dem Tierreich prä­sen­tiert. Wie z.B. die Giraffe, die ihr Neugeborenes mit Tritten dazu brin­gen möch­te, auf die Beine zu kom­men.

Die Fakten zu den ein­zel­nen Reimen ste­hen am Ende des Buchs. Hier erläu­tert die Autorin, was tat­säch­lich hin­ter den Reimen steckt, denn hier und da ver­biegt sie die Tatsachen ein klein wenig.

Ich wer­te das Buch aus einem Grund ab: Mit die­sem Buch wer­den Mütter auf­ge­wer­tet, in dem ande­re Mütter abge­wer­tet wer­den (auch wenn die Beispiele alle aus dem Tierreich stam­men). Auf den ers­ten Blick ein net­ter Gag als Geschenkebuch, auf dem zwei­ten Blick steckt eine bestimm­te Mentalität bzw. Psychologie hin­ter die­sem Verhalten (bei der Abwertung behin­der­ter Menschen gibt es sogar einen “Fachbegriff” dafür: Inspiration Porn).

Was die­sem Büchlein fehlt, ist die ganz simp­le Dankbarkeit der Kinder ihren Müttern gegen­über, dass sie (oft­mals) ²⁴⁄₇ für ihre Kinder ansprech­bar und ein­fach nur da sind. Dies scheint nur am Ende des Buchs ein wenig durch, wenn es heißt, dass Mütter nicht per­fekt sein müs­sen, um eine gute Mutter zu sein.