Weder muss der Leser Jack London, noch sein Buch „Der Seewolf“ kennen, um von dieser Graphic Novel begeistert zu sein. Und wer das Buch doch kennt, der sei gewarnt, dass sich der Autor Riff Reb’s ein paar Freiheiten bei seiner Adaption erlaubt hat, wodurch die Adaption etwas von der Vorlage abweicht.
Der Grundtenor bzw. das Grundszenario bleibt. Der wohlhabende Schöngeist Humphrey Van Weyden erleidet Schiffbruch und wird von einem Robbenschoner aus dem Meer gefischt. Dort herrscht der titelgebende Wolf Larsen, der mit harter Hand seine Mannschaft führt und überhaupt nicht einsieht den Schiffbrüchigen an Land zu bringen. Stattdessen spukt er auf alle Menschenrechte und versklavt ihn als Küchenjunge.
Vor allem den Anfang der Graphic Novel fand ich sehr gut umgesetzt, denn die einzelnen Figuren sind sehr schnell und ohne Tamtam eingeführt worden, so dass der Kern der Geschichte schnell zum Vorschein kommt. Dieser besteht in dem fragilen Verhältnis zwischen den beiden Hauptfiguren, das umrahmt wird von dem harten Leben auf See.
Auch wenn ich angesichts des Covers meine Zweifel hatte, ob mich die Illustration der Graphic Novel ansprechen würde, war ich sehr positiv überrascht. Wirklich toll gemacht sind die unterschiedlichen Farbgebungen. Jedes Kapitel hat seine eigene Farbe, wobei diese nicht zwingend eine besondere Stimmung widerspiegelt. Sehr angetan bin ich jedoch von den doppelseitigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die ich mir auch als Bild an die Wand hängen würde. Einfach nur großartig.
Fazit
Die Adaption ist mehr als gelungen. Sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch fand ich die Graphic Novel großartig. Die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren gepaart mit den Eskapaden auf See ergeben ein stimmiges Werk, das ich sehr empfehlen kann.