Das Graphic Novel Debüt “Jaybird” der finnischen Zwillinge Lauri und Laakko Ahonen hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Sind die Zeichnungen wirklich sehr gut ausgefallen, so hapert es an der Geschichte.
Ich mag Graphic Novels, die mit wenig Text auskommen und ausdruckstarke Illustrationen verwenden. Und so sind die Sätze, die in diesem Buch zu finden sind, an einer Hand abzählbar. Bei solchen Graphic Novels müssen die Illustrationen für sich sprechen können und Emotionen erzeugen. Und genau das machen sie, ebenso wie sie eine sehr dunkle Stimmung erzeugen.
Was mich zur Geschichte führt, die verworren und bar jeglicher Logik ist und extrem viel Interpretationsspielraum zulässt. Man kann das Buch als Parabel und als Kritik an totalitären Staaten verstehen. Wenn man sehr, sehr viel Fantasie walten lässt. Vermutlich ist es von den Autoren so gewollt und immerhin haben sie einige Preise in Finnland gewonnen. Allerdings ist bekanntlich eine Auszeichnung nicht gleichzeitig ein Garant für eine gute Geschichte.
Fazit
Es ist sehr schade, dass die Geschichte auf dieser Art und Weise erzählt wurde. Die Illustrationen sind nämlich sehr gut gelungen und präsentieren sich in einem ähnlichen Stil wie das Cover. Klar, das Buch könnte man sich nur wegen der Graphiken kaufen und die Geschichte Geschichte seinlassen. Aber, was ist das für eine Verschwendung? Ebenfalls auffällig, dass das Buch 2013 in Finnland erschienen ist, das Zwillingspaar seither aber keine weitere Graphic Novel produzieren konnte.