Diese Geschichte wurde zuerst in sechs Einzelbänden veröffentlicht und erst anschließend zu einem Sammelband zusammengefasst. Ein Umstand, der diesem Buch anzumerken ist, da die Geschichte nicht aus einem Guss erzählt wird, sondern mit jedem Einzelband in eine andere Richtung springt.
Diese Sprunghaftigkeit in der Erzählung wird vor allem in den letzten beiden Bänden sichtbar, denn hier möchte die Autorin Machado definitiv zu viel in die Geschichte packen und verzettelt sich zusehends, was sehr bedauerlich ist, denn mit den ersten Bänden konnte sie ein spannendes Szenario schaffen, das auf eine gute Horror-Geschichte hoffen ließ. Der anfänglich gut eingefangene Horror verliert sich zum Ende irgendwo zwischen LGBT, Gesellschaftskritik, Umweltaktivismus, Position gegenüber dem idealen Körper und stereotypischer Klassenbilder.
Der skizzenhafte Zeichenstil von “Dani” (den der ein oder andere sicherlich eher als krakelig bezeichnen dürfte) unterstreicht diese Verworrenheit. Klar, vor allem bei einer Horror-Novel kann ein solcher Stil, der manchmal mehr andeutet als zeigt, den Grusel verstärken. Aber dadurch, dass die Geschichte zum Ende hin mehr Drama als Horror ist, verliert der Aspekt zusehends an Bedeutung. Die Mischung machts … in diesem Fall leider nicht. Denn der eine negative Eindruck wird oftmals durch den anderen verstärkt.
Fazit
Warum hat die Autorin zum Ende hin die gut angefangene Geschichte nicht beendet, sondern springt plötzlich von einem zum anderen Thema? Eine Frage, auf die ich keine Antwort parat habe. Es wird sehr viel Potenzial verspielt, denn der Anfang hat gezeigt, wie ein guter Einstieg in eine Horror-Geschichte aussehen kann. Nur leider verpufft der Horror beinah in Gänze und wird von sozialen Themen verdrängt. Eine Entwicklung, die in meinen Augen nicht funktioniert.