[Graphic Novel] Joe Hill: Im tiefen, tiefen Wald

Diese Geschichte wur­de zuerst in sechs Einzelbänden ver­öf­fent­licht und erst anschlie­ßend zu einem Sammelband zusam­men­ge­fasst. Ein Umstand, der die­sem Buch anzu­mer­ken ist, da die Geschichte nicht aus einem Guss erzählt wird, son­dern mit jedem Einzelband in eine ande­re Richtung springt.

Diese Sprunghaftigkeit in der Erzählung wird vor allem in den letz­ten bei­den Bänden sicht­bar, denn hier möch­te die Autorin Machado defi­ni­tiv zu viel in die Geschichte packen und ver­zet­telt sich zuse­hends, was sehr bedau­er­lich ist, denn mit den ers­ten Bänden konn­te sie ein span­nen­des Szenario schaf­fen, das auf eine gute Horror-Geschichte hof­fen ließ. Der anfäng­lich gut ein­ge­fan­ge­ne Horror ver­liert sich zum Ende irgend­wo zwi­schen LGBT, Gesellschaftskritik, Umweltaktivismus, Position gegen­über dem idea­len Körper und ste­reo­ty­pi­scher Klassenbilder.

Der skiz­zen­haf­te Zeichenstil von “Dani” (den der ein oder ande­re sicher­lich eher als kra­ke­lig bezeich­nen dürf­te) unter­streicht die­se Verworrenheit. Klar, vor allem bei einer Horror-Novel kann ein sol­cher Stil, der manch­mal mehr andeu­tet als zeigt, den Grusel ver­stär­ken. Aber dadurch, dass die Geschichte zum Ende hin mehr Drama als Horror ist, ver­liert der Aspekt zuse­hends an Bedeutung. Die Mischung machts … in die­sem Fall lei­der nicht. Denn der eine nega­ti­ve Eindruck wird oft­mals durch den ande­ren ver­stärkt.

Fazit

Warum hat die Autorin zum Ende hin die gut ange­fan­ge­ne Geschichte nicht been­det, son­dern springt plötz­lich von einem zum ande­ren Thema? Eine Frage, auf die ich kei­ne Antwort parat habe. Es wird sehr viel Potenzial ver­spielt, denn der Anfang hat gezeigt, wie ein guter Einstieg in eine Horror-Geschichte aus­se­hen kann. Nur lei­der ver­pufft der Horror bei­nah in Gänze und wird von sozia­len Themen ver­drängt. Eine Entwicklung, die in mei­nen Augen nicht funk­tio­niert.

buchcover im tiefen tiefen wald

Titel: Joe Hill: Im tie­fen, tie­fen Wald
Autor: Machado, Carman Maria
Illustrator: Dani
Genre: Horror
Seitenzahl: 160
Verlag: Panini Verlag
Anzahl Bände: Einzelband

3/5

Originaltitel: The low, low woods #1–6
Übersetzer: Althoff, Gerlinde
Herkunft: USA
Jahr: 2020 / 2021 (org./dt.)

Mit dem Label “Hill House Comics” wer­den unter dem gro­ßen Dach von DC fünf Horror-Graphic-Novels erschei­nen, wobei ledig­lich die ers­te aus der Feder von Joe Hill stammt. Für die ande­ren Bücher zei­gen sich ande­re ver­ant­wort­lich. Eine gute Idee, mit dem Namen eines bekann­ten Künstlers, ande­ren eine Plattform zu bie­ten. Leider erreicht die drit­te der hier vor­ge­stell­ten Geschichten nicht die Klasse der ers­ten bei­den haben.

Eine Übersicht zu den Comics der Reihe fin­det sich auf den Seiten des Panini-Verlags. Wer neu­gie­rig ist, was da sonst noch so kom­men wird, muss einen Blick auf die DC-Seiten wer­fen.

Mit “Ein Korb vol­ler Köpfe” und “Puppenhaus” wur­den schon zwei Bände der Reihe hier auf dem Blog vor­ge­stellt.

graphic novels comics

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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