Perseus ist einer der Heroen der griechischen Mythologie. Wie bei vielen mythischen Figuren gibt es nicht die eine richtige Fassung der Geschichte, sondern es gibt derer viele. Die hier erzählte Variante macht da keine Ausnahme und es ist eine Version von vielen. Nämlich die des Autors Luc Ferry.
Wahl des Schwerpunkts
Es ist klar, dass ein Comic einen Mythos nicht mit dem Tiefgang darstellen kann wie ein Buch und der Autor bei der Wahl der dargestellten Szenen seine Schwerpunkte setzen muss. In diesem Comic sind diese meines Erachtens nicht immer gut gewählt worden. Manche Szenen sind etwas zu lang geworden, während andere etwas kurz kamen. Ausgerechnet zentrale Ereignisse wurden in meinen Augen zu knapp dargestellt. Ich muss gestehen, dass der gesamte Mythos ein paar Seiten mehr verdient hätte.
Zeichnerisch ist der Mythos grundsolide umgesetzt worden. Lediglich bei den Gesichtsausdrücken ist nicht der große Wurf gelungen. Es scheint, als ob Giovanni Lorusso nur ein paar Versionen bestimmter Emotionen in seinem Fundus hat, denn viele Darstellungen ähneln sich zu stark. Es ist eher bezeichnend, wie gleich er diese Zeichnungen hingekriegt hat. Mir ist dieser Mangel an Abwechslung aber eher negativ aufgefallen.
Fazit
Ich bin gern in der griechischen Mythologie unterwegs und mag es, wenn die Sagen und Legenden immer wieder neu interpretiert werden. In dieser Comic-Version von Perseus sind mir allerdings einige Szenen zu kurz gekommen (während andere etwas zu viel Raum erhalten haben). Zusammen mit der zeichnerischen Qualität wird der Comic nur noch bedingt empfehlenswert. Klar, wer die Reihe „Mythen der Antike“ sammelt, kommt an diesem Band nicht vorbei. Ob an der Mythologie Interessierte zugreifen, sollte wohlüberlegt sein.