Worum in aller Herrgottsnamen geht es in dieser Graphic Novel? Ursprünglich dachte ich, dass Tatortreiniger im Mittelpunkt der Erzählung stehen, aber schnell wurde klar, dass das Thema ein anderes sein muss. Auch Cleaner, die im Auftrag von dubiosen Gesellen Verbrechen vertuschen sind nicht Teil der Geschichte, obwohl mit dubiosen Gesellen wir der Sache schon näherkommen.
Auf einem dezent illegalen Weg sind es Wohnungsauflöser, die im Auftrag eines Versteigerungshauses unterwegs sind, um Wohnungen kürzlich Verstorbener nach Wertgegenständen zu durchsuchen. Und mit dabei der namensgebende Derrick, der mit dem deutschen Fernsehermittler aus den 80ern und 90ern wenig gemein hat.
Die Autoren erklären am Ende, wie sie versucht haben, schon mit dem Cover die düstere Atmosphäre der Graphic Novel einzufangen. Und ich finde, es ist ihnen sehr gut gelungen. Die Geschichte wird in einer düster morbiden Stimmung erzählt, die sich mit den unterschiedlichsten Figuren am Rande der Gesellschaft schmückt.
In dieser Graphic Novel gibt es keine Helden. Der Leser erhält vielmehr Einblick in eine gesellschaftliche Schicht, die keine Helden zulässt. Selbst die Hauptfigur ist kein Beispiel für Sympathie und ich als Leser tat mich schwer, die Gruppe irgendwo zu verorten. Es geht am Ende um die allgegenwärtige Gier nach mehr, wobei die Erzählung viel Zeit benötigt, um in Schwung zu kommen.
Fazit
Mir ist auch am Ende der Graphic Novel nicht klar, was die Intention des Autors war, diese Geschichte zu erzählen. Er gibt am Ende zwar einen kleinen Einblick, aber der scheint etwas oberflächlich. Vielleicht wird in den Folgebänden klarer, was und wo der rote Faden ist. Immerhin gibt es im französischen Original insgesamt 6 Bände, die auch alle nach Deutschland kommen werden.