[Graphic Novel] Schloss der Tiere. Band 1: Miss Bengalore

George Orwells “Farm der Tiere” aus dem Jahre 1945 gehört mit Sicherheit zu den Klassikern der Literatur. Die dys­to­pi­sche Fabel pran­ger­te als Satire die rus­si­sche Revolution an, die in einer Diktatur ende­te. Dieser Bezug fin­det sich in der vor­lie­gen­den Interpretation so nicht wie­der, denn die Umsetzung erfolgt nicht getreu der Romanvorlage.

Mehrteiler

Der Ort des Geschehens wur­de auf ein von Menschen ver­las­se­nes Schloss ver­legt, in dem die Tiere unter sich sind und unter der Diktatur der star­ken Tiere lei­den. Die Menschen spie­len in die­ser Fabel nur eine klei­ne Nebenrolle.

Der ers­te Band kon­zen­triert sich dar­auf, die Fraktionen und Hauptfiguren ein­zu­lei­ten und dar­zu­stel­len sowie die ers­ten Bestrebungen der unter­drück­ten Tiere, einen Widerstand zu orga­ni­sie­ren. Als Satire habe ich die­se Graphic Novel nicht emp­fun­den, auch wenn der Humor durch­aus eine tra­gen­de Rolle spielt. Die Idee hin­ter der Neuinterpretation ist aber den­noch sehr gelun­gen und gut umge­setzt. Zeichnerisch bzw. optisch passt die Umsetzung sehr gut zum Szenario und die Idee der Fabel wur­de beacht­lich gut ein­ge­fan­gen.

Da es sich um den ers­ten von vier Bänden han­delt, weiß der Leser nicht, wie der Rest der Geschichte aus­ge­stal­tet wer­den wird und ob die Idee von Orwells Vorlage auf­ge­grif­fen wird oder nicht. Der ers­te Band endet gen­re­ty­pisch offen.

Fazit

Der Auftakt zu die­sem Mehrteiler ist gelun­gen. Es hängt natür­lich viel davon ab, wie es wei­ter­geht, ob der Grundgedanke der Romanvorlage gleich­falls ein­ge­fan­gen wer­den wird. Dass Orwells Vorlage nicht eins zu eins umge­setzt wur­de, tut der Geschichte kei­nen Abbruch. Sie ist auch so span­nend und inter­es­sant aus­ge­fal­len. In jedem Fall ist die Neugier geweckt, wie es mit dem Widerstand wei­ter­ge­hen wird.

cover schloss der tiere

Titel: Das Schloss der Tiere. Band 1: Miss Bengalore
Autor: Dorison, Xavier
Illustrator: Delep, Félix
Genre: Graphic Novel / Fabel
Seitenzahl: 72
Verlag: Splitter Verlag

5/5

Originaltitel: Le Chateu des Animaux 01: Miss Bengalore
Übersetzer: Tanja Krämling
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2019 / 2020 (org./dt.)

graphic novels comics

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

“Das Schloss der Tiere” ist als Vierteiler kon­zi­piert. Wann der nächs­te Band in Deutschland erschei­nen wird, ist der­zeit noch nicht klar. Von die­ser Graphic Novel gibt es eine limi­tier­te Deluxe-Ausgabe. Diese Ausgaben sind hoch­wer­ti­ger gebun­den, besit­zen ein grö­ße­res Format und beinhal­ten eini­ge Bonusseiten, die in der “nor­ma­len” Ausgabe nicht ent­hal­ten sind.

Die Romanvorlage von George Orwell wird im Diogenes Verlag ver­trie­ben.

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5 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Diese Graphic Novelle ist mir vor eini­gen Wochen auf einem Blog auf­ge­fal­len, da wur­den eini­ge gezeigt die mich schon allei­ne vom Cover total ange­spro­chen haben – unter ande­rem das hier, das sieht schon mega geni­al aus fin­de ich!
    Wenn die halt nicht immer so teu­er wären … aber ist natür­lich auch gerecht­fer­tigt, dage­gen sage ich wirk­lich nichts. Aber für mich ein­fach zuviel ^^
    Und es war­tet ja immer noch Myre auf mich, ich muss da jetzt unbe­dingt bald mal rein­schau­en!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,

      stimmt, teu­er sind die Graphic Novels. Ich lese vie­le als E‑Comic, die sind oft­mals etwas güns­ti­ger. Die Grafik ist tat­säch­lich sehr gut gelun­gen und es lohnt sich auch allein des­halb – bei Myre sogar umso mehr.
      Ich fin­de ja, dass Comics und Graphic Novels recht schnell und gut neben­her les­bar sind. Ich wet­te, dass eine Vielleserin wie Du Myre an einem Tag gut durch­le­sen kann 😉

      Viele Grüße
      Frank

      1. Das ist rich­tig 😀 Aber da hakt es eben ein biss­chen, dafür, dass ich sie “mal schnell neben­her” lesen kann, ist mir das Geld ein­fach zu viel, dass ich dafür aus­ge­ben müss­te … obwohl die Bilder es ande­rer­seits wie­der wert sind.
        Mich ziehts ein­fach nicht so hin, aber ich ver­su­che ja schon län­ger, mich inner­lich irgend­wie neu­gie­rig zu machen 😀

        1. Ja, das stimmt, Graphic Novels und Comics sind ver­gleichs­wei­se teu­er. Selbst das LTB kos­tet schon eini­ges. Dafür kann man die Bücher dann aber auch sehr gut mehr­mals lesen 🙂 Ich selbst lese die Comics auch gern elek­tro­nisch. Dann habe ich zwar die Bindung nicht, aber preis­lich sind die oft­mals attrak­ti­ver.
          Viele Grüße
          Frank

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