[Grusel] Coraline

Coraline ist der seltsamste meiner Romane.“ Dies schreibt Neil Gaiman in seinem Nachwort zu diesem Roman, in dem er zusätzlich einen kleinen Einblick darüber gibt, wie er zehn Jahre lang an diesem Roman schrieb. Es handelt sich bei diesem Buch um ein Kinderbuch für Kinder, die gerne schaurige und sehr fantasievolle Geschichten mögen.

Coraline (und nicht Caroline) lebt das Leben eines Teenagers, wohnt aber in einem Haus, in dem recht sonderbare Gestalten leben, zu denen sie jeweils eine recht eigenwillige Beziehung pflegt. Sie bekommt einige Hinweise, etwas nicht zu tun, aber wie junge Menschen nun mal sind, überwiegt die Neugier und sie landet unversehens in einer Albtraumwelt. Zusammen mit einem zerrupften Kater durchlebt sie nun viele befremdliche und abenteuerliche Momente, die teils sehr gruselig sind.

Mit diesem Roman beweist Gaiman ein ums andere Mal, welche phantastischen Elemente sich in seinem Kopf verbergen, die er zu einer sehr wunderbaren Geschichte zusammenfügen kann. Er selbst schreibt in seinem Nachwort, dass er selbst nicht weiß, wie die Ideen den Weg aufs Papier fanden. Und das glaube ich ihm. Er schreibt aus Sicht von Coraline auf eine sehr sympathische Art und Weise, so dass man sie nur liebgewinnen kann und ihr am liebsten einige Hinweise und Tipps zurufen möchte.

Diese Sonderedition wurde von Aurélie Neyret illustriert, die am Ende des Buchs ebenfalls kurz beschreibt, wie die Bilder entstanden. Größtenteils sind diese sehr atmosphärisch und geben ganz gut die Stimmung des Buchs wieder. Allerdings habe ich mich an manchen Stellen über die Umsetzung gewundert, denn es gibt ein paar inhaltliche Fehler. Am Ende der Geschichte möchte Coraline aus bestimmten Gründen ihren Morgenmantel anziehen. Auf den Zeichnungen ist sie jedoch in Jeans und Pullover zu sehen. Auf Seite 141 steht: „Coraline begann die Türe zuzuziehen.“ Auf dem Bild ist aber zu sehen, wie sie die Türe zudrückt. Ich fand solche inhaltlichen Fehler seltsam, weil das ja impliziert, dass die Illustratorin das Buch nicht oder zumindest nicht aufmerksam gelesen hat.

Fazit

Dieses Buch ist zwar ein Kinderbuch, ist aber auch für den erwachsenen Leser sehr zu empfehlen. Die Geschichte ist schaurig schön und in der Tat sollte die junge Leserschaft nicht zu Alpträumen neigen. Ich persönlich finde, dass die Geschichte es dennoch nie übertreibt und mit Caroline eine sehr sympathische Hauptfigur hat, die man einfach nur mögen muss. Für mich reiht sich dieses Buch in die lange Reihe der empfehlenswerten Geschichten von Neil Gaiman ein..

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wurde „Coraline“ in unterschiedlichen Editionen veröffentlicht. Der Roman erschien erstmals im englischen Original 2002 und ein Jahr später in der deutschen Übersetzung. Diese Sonderausgabe erschien zuerst in Frankreich im Jahre 2020 und 2023 in der deutschen Übersetzung. Die Texte dieser deutschen Ausgabe stammen aus der Übersetzung des englischen Originals von Cornelia Krutz-Arnold.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch enthält mehrere gruselige Szenen und ist somit nicht für zart besaitete Leser geeignet. Das empfohlene Lesealter liegt ab 10 Jahren. Dies gilt in meinen Augen nur für Kinder, die gerne Gruselgeschichten lesen bzw. vorgelesen bekommen.

cover

Titel: Coraline
Autor: Gaiman, Neil
Illustrator: Neyret, Aurélie
Genre: Kinderbuch / Grusel
Seitenzahl: 176
Verlag: Arena Verlag

Originaltitel: Coraline
Übersetzer: Cornelia Krutz-Arnold
Herkunft: USA
Jahr: 2002 / 2020 / 2022 (org./fr./dt.)

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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich im Bereich “Über diesen Blog“.

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6 Kommentare

  1. Hach. Coraline. Diese Geschichte hat damals meine Liebe zu Neil Gaiman geweckt. ♥
    Von den angesprochenen inhaltlichen Fehlern mal abgesehen, scheint diese illustrierte Ausgabe ja wirklich eine schöne Bereicherung fürs Regal zu sein. 🙂 Auch wenn ich mir einfach nur so sehr wünschen würde, dass wir einfach auch mal wieder was Neues vom Neil lesen könnten. Es ist schon viel zu lange her. :/

    Liebe Grüße!
    Gabriela

  2. Schönen guten Morgen!

    Ich hab damals den Film im Kino gesehen – und hatte da leider meine 6jährige Tochter dabei, die hatte wirklich richtig Angst *lach* und ich fand manche Szenen im Film wirklich extrem gruselig gemacht! Grade für das Alter!
    Das Buch hab ich dann später irgendwann aus Neugier gelesen, aber so richtig begeistern konnte es mich leider nicht – manche Seltsamkeiten bei Gaiman kommen bei mir einfach nicht so an, wie bei anderen xD

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Ja, das kann ich mir vorstellen, dass eine 6-Jährige sich vor dem Film fürchtet und Angst bekommt. Selbst mein Sohn wollte den Film (im Heimkino) nicht zu Ende schauen (als er noch jünger war). Ich kann aber auch jeden verstehen, der mit dem Buch nicht so viel anzufangen weiß wie ich. 😀

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