Dieser Roman klingt nach einer herrlichen Haus-Horror-Geschichte. Ist er aber nicht. Es ist eher ein Drama mit kleineren Grusel-Elementen. Dabei fängt er schön spannend an, wenn Harry Adams als Reinigungskraft in der Gruselvilla des Filmregisseurs Javier Castillo Filmrequisiten vom Staub befreit. Und sie dann Geräusche vernimmt und Dinge sieht, die einen vielversprechenden Start versprechen.
Aber dann verharrt der Roman ein wenig auf diesem Spannungsniveau. Es kommt zwar noch der Sohn von Harry ins Spiel und es passieren einige wenige Gruseleffekte, aber zum Haus-Horror entwickelt sich dieser Roman leider nicht (im englischen Original heißt der Roman »The House that Horror Built«, was als »Haus des Schreckens« übersetzt werden kann). Schlecht ist der Roman deshalb nicht, denn Christina Harry kann durchaus Geschichten erzählen.
Am Ende gibt es natürlich eine Auflösung des Ganzen, wobei ich natürlich nicht verraten werde, was dahintersteckt. Es ist allerdings nicht so fulminant, so dass es relativ gut in die eher geruhsame Geschichte einfügt.
Fazit
Christina Henry kann auch spannendere und blutigere Geschichten schreiben. Sie kann aber auch anders, was sie mit diesem Roman unter Beweis stellt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass so manche Erwartung nicht erfüllt wird. Es ist sicherlich nicht ihr bester Roman, aber dennoch unterhaltsam. Zumindest wenn der Leser ruhige Gruselromane mag.
Titel: Das flüsternde Haus
Autor: Henry, Christina
Genre: Grusel
Seitenzahl: 384
Verlag: penhaligon
Originaltitel: The House that Horror Built
Übersetzer: Sigrun Zühlke
Herkunft: USA
Jahr: 2022 / 2024 (org./dt.)
Die bisherigen Bücher von Christina Henry sind als „Die dunklen Chroniken“ veröffentlicht worden. Alle Bände habe ich auf meinem Blog vorgestellt. Die ersten beiden Alice-Bücher (Finsternis im Wunderland und Die schwarze Königin) gehören zusammen und erzählen eine fortlaufende Geschichte. Der erste Band war ein (sehr blutiges und brutales) Highlight, während die Autorin in Band 2 sehr viel Tempo aus der Geschichte genommen hat. Leider. Das dritte Alice-Buch Dunkelheit im Spiegelland enthält vier Kurzgeschichten, die all jenen gefallen könnten, denen der zweite Band nicht zu ruhig erzählt wurde.
Das vierte Buch ist eine Eigeninterpretation der Peter-Pan-Geschichte, in der die Autorin den Leser einen vollkommen anderen Blick ins Nimmerland werfen lässt.
„Die Chroniken der Meerjungfrau“ ist im Gegensatz zu den anderen Büchern der Reihe ein Drama – das kam überraschend, aber es ist dennoch gut geschrieben und lesenswert.
„Rotkäppchen“ war eine Dystopie und hat mit dem Original-Märchen wenig zu tun. Deswegen war ich etwas überrascht, dass sie sich bei Sleepy Hollow so nah an der Vorlage bewegt hat. Im positiven Sinne.
Wer eine schön schaurige Geistergeschichte sucht, ist mit dem „Geisterbaum“ gut bedient. Etwas mehr Horror liest sich wieder in dem Roman „Der Knochenwald„.
„Böse Mädchen sterben nicht“ ist ein Horror-Thriller, der gut aufgebaut ist und mir sehr gut gefallen hat.
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich im Bereich „Über diesen Blog„.
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Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.