[Gruselroman] Der Fluch der drei Hexen

Die Handlung des Buchs wird im Klappentext ein­deu­tig erzählt, ohne zu viel zu spoi­lern. Das ist sel­ten. Diese zwei Absätze geben einen guten Einblick:
„Vor 200 Jahren wur­den in einer klei­nen Küstenstadt die drei Schwestern Marguerite, Aurora und Hazel als Hexen ver­ur­teilt. Man band ihnen Steine an die Füße und warf sie ins Meer.
Seither erhe­ben sich ihre Geister jeden Sommer aus ihrem wäss­ri­gen Grab, um sich an den Bewohnern der Stadt zu rächen. Sie fah­ren in die Körper jun­ger Frauen und locken Männer in den Tod.“

Dieser Fluch exis­tiert tat­säch­lich und ist kei­ne Legende. Das macht das Buch zumin­dest zu Beginn zu einem guten Mystery-Buch mit einer dezen­ten Grusel-Atmosphäre. Etwas befremd­lich fin­de ich den Umgang der Menschen mit die­sem Fluch. Jedes Jahr, wenn sich die Schwestern aus dem Meer erhe­ben, drin­gen sie in den Körper von jun­gen Frauen ein, die sich dar­an nicht erin­nern. Gleichzeitig fei­ern die ande­ren Menschen ein gro­ßes Fest und Touristen kom­men in die Stadt, um ihre Sensationslust an den Leichen zu stil­len, die von den Schwestern getö­tet wer­den. Da kann man sich schon fra­gen, wie mor­bi­de das Szenario ist. Die Menschen wis­sen, dass es Tote geben wird, fei­ern ein Fest und laben sich dar­an, wenn die Toten aus dem Meer gefischt wer­den.

Ist das Buch anfangs noch ein wenig gru­se­lig, so ändert sich die Stimmung hin zu einer Liebesgeschichte. Und das recht dick auf­ge­tra­gen. In mei­nen Augen war die Intensität der Liebesgeschichte zu domi­nant und hat jeg­li­che mys­ti­sche und gru­se­li­ge Atmosphäre zunich­te­ge­macht. Ich fand es sehr scha­de, dass sich die Stimmung im Buch der­art und so mas­siv änder­te. Das pass­te nur bedingt. Die Wendung im Buch war noch gut umge­setzt, aber der Weg zum Ende war dann eher zumin­dest für mich zu vor­her­seh­bar und zu „lie­bes­las­tig“.

Fazit

Die Geschichte star­tet gut und macht Lust auf mehr. Nach und nach erfährt der Leser bzw. Hörer, was wirk­lich in dem Städtchen vor sich geht. Die Figuren sind gut gewählt und agie­ren nach­voll­zieh­bar. Bis dann die Wendung hin zur Romanze kommt und die Atmosphäre sich grund­le­gend ändert. Schade.