[Hörbuch] Eisenberg ★★★★☆

q? encoding=UTF8&ASIN=B01G8WXPAA&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Am Anfang wuss­te ich als Leser bzw. Hörer nicht so recht, wie das zusam­men­pas­sen soll­te. Ein bizar­rer Mord eines Obdachlosen an einer jun­gen Frau, den die ange­se­he­ne Anwältin Dr. Rachel Eisenberg über­nimmt. Und die Flucht einer alba­ni­schen Frau mit ihrer klei­nen Tochter nach Deutschland, die von zwei dubio­sen Polizisten auf­ge­hal­ten und ver­hört wird.

Diese bei­den Geschichten lau­fen recht lan­ge par­al­lel, ohne dass ein Zusammenhang sicht­bar wird. Natürlich weiß der Leser, dass es eine Verbindung geben muss und war­tet gespannt dar­auf, dass der Aha-Effekt ein­tre­ten wird. Beide Handlungsstränge ver­lau­fen aller­dings nicht ereig­nungs­los neben­her. Es kommt immer wie­der zu Überraschungen und Wendungen.

Übertreibungen

Natürlich darf die zer­rüt­te­te Ehe in einem Krimi nicht feh­len. Nur, dass es dies­mal nicht die Polizisten sind, son­dern das Ehepaar Eisenberg, das zusam­men eine Kanzlei führt. Die nicht funk­tio­nie­ren­de Ehe scheint sinn­lo­ser­wei­se ein fes­ter Bestandteil der deut­schen Krimiwelt zu sein. Das sorgt natür­lich hier und da für Spannungspotential (im Sinne der zwi­schen­mensch­li­chen Beziehung), vor allem, weil noch eine 13-jäh­ri­ge Tochter mit von der Partie ist.

Neben dem übli­chen etwas dick auf­ge­setz­ten Storyelementen habe ich mich das gan­ze Buch über gefragt, ob deut­sche Strafverteidiger wirk­lich solch eine Ermittlungsqualität an den Tag legen und wirk­lich der­ar­tig Polizeiarbeit ver­rich­ten. An so man­cher Stelle schien es mir dann doch zu weit zu gehen.

Vor allem, als die Technik und des­sen Möglichkeiten ins Spiel gebracht wur­den, pass­te das ein oder ande­re ein­fach nicht mehr so recht, was zumin­dest mir ein biss­chen das Lesevergnügen ver­dor­ben hat.

Wendungen

Die Geschichte selbst hat neben der ein oder ande­ren Logiklücke zahl­rei­che Überraschungen zu bie­ten, wobei letz­te­re deut­lich über­wie­gen. Mehr als ein­mal wur­de ich davon über­rascht, in wel­che Richtung der ein oder ande­re Handlungsstrang gelenkt wur­de. Und damit mein­te ich nicht nur das Finale, das ver­mut­lich jeden Leser über­ra­schen dürf­te.

Die Charaktere fand ich recht gut dar­ge­stellt, auch wenn, wie schon erwähnt, nicht jede Handlung nach­voll­zieh­bar und manch­mal etwas zu dick auf­ge­tra­gen wur­de. Aber der Plot blieb über wei­te Teile span­nend und das ist, was in mei­nen Augen zählt. So lan­ge sich nur klei­ne Logiklöcher auf­tun, kann ich getrost dar­über hin­weg­se­hen.

Sprecher

Das Buch wur­de von Michael Schwarzmaier gespro­chen, des­sen Stimme eine Besonderheit auf­weist, die ich so noch nicht gehört habe. Während er beim Sprechen des Erzähl-Textes vor allem am Satzende eine recht eigen­wil­li­ge Absenkung der Stimme irgend­wo ins Flüsterne voll­zieht, spricht er ande­re und frem­de Stimmen recht gut und ordent­lich toniert.

Vor allem den bay­ri­schen Lokalkolorit zeigt er dann recht gut mit sei­ner ver­än­der­ten Stimme. Vielleicht soll­te er Bücher immer mit einer Stimmenimitation ein­spre­chen. Das gefiel mir deut­lich bes­ser.

Fazit

Das Buch bie­tet dem Leser bzw. Hörer eine span­nen­de und wen­dungs­rei­che Geschichte, die hin und wie­der zu Übertreibungen neigt, die sich aber nicht stö­rend in den Vordergrund schie­ben. Wenn man sich ein biss­chen auf den Sprecher ein­lässt, dann macht auch das Hörbuch Spass und ich kann die­sen Krimi jedem Krimifreund nur emp­feh­len.

 

Titel: Eisenberg
Autor: Föhr, Andreas
Genre: Hörbuch/Krimi (unge­kürzt)
Verlag: Knaur (Druck) Argon (Hörbuch)
Bewertung: ✦✦✦✦✧

 


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