Es hatte in den vergangenen Bänden den Eindruck, als wäre Atticus O’Sullivan dauernd auf der Flucht gewesen. Diese Flucht wird in diesem sechsten Band der außergewöhnlichen Fantasy-Reihe auf die Spitze getrieben. Denn nun ist er nicht nur auf der Flucht, sondern er wird regelrecht gejagt.
Der Titel dieses Bandes ist also Programm. Und wie schon im Ende des fünften Bandes geschildert, sind es nun die beiden Jagdgöttinnen Diana und Artemis, die ihm in erster Linie versuchen sein Leben streitig zu machen. Das zeigt zwei Dinge:
- Das Buch knüpft nahtlos am Vorgänger an.
- Die Reihe baut aufeinander auf. Man muss die Vorgänger gelesen haben, um das Buch zu verstehen.
Ende
Über weite Teile des Buchs hatte ich allerdings den Eindruck, als wären Hearne die Ideen ausgegangen. Vieles aus den Vorgängern kennt der Leser.
Ja, es gibt einige dramatische Szenen, die das Ende des ein oder anderen Protagonisten markieren, die für diese Buchreihe essentiell waren. Ja, Diese Szenen machen das Buch tatsächlich emotional.
Aber über weite Strecken des Buchs wiederholt sich das Geschehen in seinen Grundzügen: Atticus wird nach dem Leben getrachtet.
Abwechslung
So richtig langweilig wird es dann aber doch nicht. Zum einen, weil die Erzählperspektive wechselt und die Geschichte auch aus Sicht von Granuaile (der Hörbuch-Hörer mag erstaunt sein, dass dieser Name Gron-ja-wehl ausgesprochen wird) erzählt wird. Das verleiht ihrem Charakter deutlich mehr Tiefe. Ein Schritt, der meiner Meinung nach überfällig war.
Zum anderen, weil der irische Wolfshund Oberon weiterhin in der Nebenrolle verharrt, die ihm deutlich besser steht als die albern, kindische Rolle, die er streckenweise in den Vorgängerbänden erhalten hat.
Der Hauptpunkt, weshalb ich diesen Band trotz der Wiederholungen so gut bewerte, liegt im Witz der Geschichte. Der Witz, der den Reiz dieser Reihe überhaupt erst ausmacht. Dieser kommt im sechsten Teil der Serie wieder deutlich zur Geltung, so dass die Geschichte dennoch nicht langweilig wird.
Sprecher
Ich habe das Buch über weite Strecken gehört. Wie die restlichen Teile wird auch dieser von Stefan Kaminski gelesen. Und er gibt dem Buch Charakter. Wirklich sehr gut, wie er es schafft, die unterschiedlichen Charaktere so differenziert darzustellen. Kaminski gehört sicherlich zu den Sprechern, bei denen man Bücher hören kann, nur weil er es liest.
Fazit
Dieser sechste Band der Reihe gehört sicherlich nicht zu den besten, aber auch nicht zu den schlechtesten des Gesamtwerks. Ich hätte mir ein paar mehr neue Ideen gewünscht, denn das ewige Weglaufen der Druiden wird auf Dauer dann doch etwas eintönig.
Dennoch ist dieser Teil ein Muss für Fans der Serie, denn die Geschichte behält ihren Witz und der Plot wird konsequent weitererzählt. Auch hier merke ich nochmals an, dass die Bücher aufeinander aufbauen und noch mindestens drei weitere Teile folgen werden. Der nächste Band (Erschüttert: Die Chronik des Eisernen Druiden 7) steht schon in den Startlöchern und wird am 08.07. diesen Jahres erscheinen.
Titel: Gejagt: Die Chronik des Eisernen Druiden 6
Autor: Hearne, Kevin
Genre: Hörbuch/Fantasy
Verlag: HörbucHHamburg HHV GmbH / Klett-Cotta
Bewertung: ✦✦✦✦✧
Eine Übersicht über alle Teile der Reihe findet sich im Special-Bereich dieses Blogs.
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