[Hörbuch] Nebenan ★★★★☆

q? encoding=UTF8&ASIN=3492704131&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Der Kölner kennt natür­lich die Heinzelmännchen. Die bit­te nicht mit den Mainzelmännchen zu ver­wech­seln sind. Wer dies tut, wird den Zorn des klei­nen Volkes auf sich zie­hen und das wird sicher kein Spaß.

Dass es nicht immer eine Neuheit sein muss, die einem ein Lesevergnügen bescherrt, zeigt die­ses Werk sehr ein­drück­lich. Denn es ist schon so betagt, dass sich nur noch die wenigs­ten an die “Rievkoochebud” auf der Kölner Domplatte erin­nern kön­nen und die D‑Mark nur noch ein nost­al­gi­sches Relikt weh­müt­ger ü40er ist.

Magische Wesen

Es sind aber nicht nur die Heinzelmänner, die hier in Szene gesetzt wer­den, son­dern etli­che Sagen- und Märchengestalten dür­fen in die­sem Buch mit­ma­chen. Trolle, Hexen, Feen, Elfen – alles, was das Fantasyherz begehrt, darf eine Rolle in die­sem sehr außer­ge­wöhn­li­chen Roman über­neh­men.

Diese Fabelwesen wer­den mit viel Witz von “Nebenan” nach “hier” erzählt. Das ist zuwei­len recht komisch, manch­mal aber auch schon so sinn­frei, dass ich geneigt bin, die­ses Buch zum Genre des Nonsens zu zäh­len. Wer kommt schon auf die Idee, die Hexe aus Hänsel und Gretel den Namen “Knuper” zu geben?

Blutfrei

Der Nonsens geht sogar noch wei­ter: Wie schafft man es in Köln einen Kampf aus­zu­fech­ten, ohne dass ein Tropfen Blut fließt? Genau, die Gegner wer­den in rosa Wölkchen ver­wan­delt. Herrlich. Und dadurch garan­tiert jugend­frei.

Wer in die Leseprobe rein­liest und allein nur die Namen und deren Erklärungen durch­liest, wird die Qualität erken­nen, mit der die­ses Buch geschrie­ben wur­de. Dieser Erzählstil zieht sich durch das kom­plet­te Buch. Man muss natür­lich für solch eine Art Humor emp­fäng­lich sein. Wer sich dar­auf ein­las­sen kann, wird sei­ne wah­re Freude haben.

Handlung

Eine Handlung gibt es dann natür­lich auch. Aber die spielt im Grunde genom­men nur eine Nebenrolle und bedient sich dem ganz klas­si­schen Gut-gegen-Böse-Modell. Der Reiz oder bes­ser der Witz liegt in den klei­nen Nebenhandlungen, wenn ein Heinzelmännchen ver­sucht in den Dom zu gelan­gen oder Trolle zwi­schen den Welten wan­dern.

Wer sich in Köln und Umgebung ein biss­chen aus­kennt, wird zusätz­lich durch den Lokalkolorit eini­ge wit­zi­ge Stellen im Buch wie­der­fin­den. Zwingend not­wen­dig sind die Ortskenntnisse zwar nicht, um das Buch zu ver­ste­hen, aber es hilft unge­mein.

Sprecher

Gesprochen wird die­ses unge­kürz­te Hörbuch von Nils Nelleßen (der sei­nes Zeichens eher als Schauspieler bekannt sein dürf­te), den ich hier zum ers­ten Mal gehört habe. Ich muss sagen, dass er sei­ne Sache sehr gut macht und dem Witz der Geschichte hin und wie­der sein per­sön­li­ches i‑Tüpfelchen auf­setzt.

Fazit

Dieses Buch ist im Jahre 2001 erschie­nen. Diese 16 Jahre sind ihm anzu­mer­ken. Vieles, wor­auf sich das Buch bezieht, gibt es ein­fach nicht mehr. Das macht es aber nicht zwangs­läu­fig zu einer schlech­ten Geschichte. Ganz im Gegenteil, die­se Persiflage hat auch heu­te noch einen hohen Unterhaltungswert. Zumindest für die­je­ni­gen, die für ein biss­chen Nonsens nicht zu sehr abge­neigt sind.

Als Hörbuch kann ich die­se Geschichte auf jeden Fall emp­feh­len, denn alle machen ihren Job wirk­lich sehr gut, so dass vie­le spa­ßi­ge Minuten garan­tiert sind.

 

Titel: Nebenan
Autor: Hennen, Bernhard
Genre: Fantasy
Verlag: Piper
Bewertung: ✦✦✦✦✧

 


Wer möch­te, kann an die­ser Stelle direkt in die ers­ten Seiten ein­tau­chen. Diese Leseprobe basiert auf dem E‑Book mit deut­lich ande­ren Cover – es leben die 90er!

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