[Hörbuch] Niemalsland

Richard Mayhew ist der Anti-Held schlecht­hin. Eine Person, die gern von ihrer Tollpatschigkeit bestraft wird und sich immer­wäh­rend unwohl in ihrer Haut fühlt. Eine Person, die mir als Leser sofort unsym­pa­thisch war. Dafür, dass Richard eine Hauptrolle in die­sem Buch spielt, ist das schon recht bezeich­nend, dass das Buch den­noch sehr gut und lesens­wert ist. Und das hat meh­re­re Gründe.

Schreibstil

Zum einen liegt es am her­vor­ra­gen­den Schreibstil. Das Buch liest sich ein­fach herr­lich unkom­pli­ziert. Mit weni­gen Beschreibungen schafft es Gaiman den Leser abzu­ho­len und mit­zu­neh­men. Dabei ist die Welt, in die der Leser mit­ge­nom­men wird, recht skur­ril. Eine Parallelwelt, die unter­halb Londons exis­tiert. In die Richard unver­se­hens her­ein­ge­zo­gen wird, ohne dass er so recht weiß, wie ihm geschieht.

Mit viel Witz wird nun erzählt, wie er ver­sucht, sich zurecht zu fin­den. Dabei liegt die Betonung auf “ver­sucht”, denn so recht gelin­gen möch­te ihm das nicht. So wie es sich für einen Anti-Helden auch gehört.

Charaktere

Mit noch mehr Witz beschreibt Gaiman die ande­ren Charaktere des Buchs. Deutlich sym­pa­thi­scher waren mir z.B. Mr. Croup und Mr. Vandemar, aus denen der Leser nie so recht schlau wer­den wird, die sich aber in doch arg wit­zig-komi­schen Dialogen unter­hal­ten.

Viel Tiefgang bekom­men die Figuren in dem Buch nicht spen­diert, aber sie wer­den den­noch zum Leben erweckt. Der Leser bekommt die Informationen, die er braucht, um sich ein geeig­ne­tes Bild zu machen.

Story

Wenn man sich die Story genau anschaut, so gibt es zwar so man­che Wendung, aber kaum Spannung. Der gesam­te Plot ist doch sehr vor­her­seh­bar gewe­sen. Eigentlich ist die­se Aussage nega­tiv behaf­tet. In die­sem Fall aber irgend­wie nicht. Ich fühl­te mich viel­mehr ange­nehm bestä­tigt, dass sich die Geschichte in die­se Richtung ent­wi­ckel­te.

Und so ver­wun­dert auch das Ende nicht, das so kom­men muss­te, wie das Amen in der Kirche.

Sprecher

Das Buch wird unge­kürzt von Stefan Kaminski gele­sen. Den wird der ein oder ande­ren ken­nen, denn er hat schon so man­ches gele­sen (wie z.B. die Chroniken des Eisernen Druiden). Und das macht er in mei­nen Augen rich­tig gut. Seine Stimme ist nicht nur ange­nehm zu hören, er betont auch die Sätze genau rich­tig.

Zusätzlich schafft er es, den Hauptcharakteren je eine eige­ne Stimme zu ver­lei­hen. Vor allem Mr. Croup und Mr. Vandemar bekom­men noch­mals eine beson­de­re Note allein durch den Sprecher.

Fazit

Auch wenn die Story vor­her­seh­bar ist und nur wenig Spannung auf­wei­sen kann, so ist die­ses Buch eine abso­lu­te Leseempfehlung wert. Das gilt zum einen an dem Schreibstil, das den Leser mit viel Witz in die­se abson­der­li­che Welt abtau­chen lässt und an den facet­ten­rei­chen Charakteren. Das Hörbuch selbst wird dann durch den her­vor­ra­gen­den Sprecher Stefan Kaminski dop­pelt emp­feh­lens­wert.

 

Titel: Niemalsland
Autor: Gaimann, Neil
Genre: Fantasy
Verlag: Eichborn Verlag (Druck) / Lübbe Audio (Hörbuch)
Bewertung: ✦✦✦✦✦


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