[Hörbuch] Über den wilden Fluss

fluss

Titel: His Dark Materials 0: Über den wil­den Fluss
Autor: Pullmann, Philip
Genre: Fantasy
Verlag: Carlsen (Print) / HörbucHHamburg (Hörbuch)
Wertung: ★★★☆☆
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Es gibt Welten, in denen Menschen Daemonen besit­zen. Lyra Belacqua wird die­se Welten nach­hal­tig ver­än­dern. Wer mit die­sen bei­den Aussagen nichts anfan­gen kann, der kann direkt Abstand von die­sem Buch neh­men, denn die Kenntnisse aus der vor­an­ge­hen­den Trilogie sind zwin­gend erfor­der­lich, um die­sen “Teil 0” zu ver­ste­hen.

Dies ist zwar scha­de, aber nicht der ein­zi­ge Grund, wes­halb ich von die­ser Vorgeschichte ent­täuscht war.

Spannungsbogen

His Dark Materials ist eine der weni­gen Trilogien, bei denen mei­ner Meinung nach die Qualität mit jedem Band nach­ge­las­sen hat. Hat “Der Goldene Kompass” noch eine span­nen­den und abwechs­lungs­rei­che Geschichte erzählt, die nur so vor fan­ta­sie­rei­chen Ideen gestrotzt hat, so hat mit jeden neu­en Band der Ideenreichtum nach­ge­las­sen.

Bis zu die­sem vor­lie­gen­den Buch, das sich qua­li­ta­tiv nun noch wei­ter von der Qualität des ers­ten Teils der nun­mehr Tetralogie ent­fernt hat. Da der Klappentext von dem Baby Lyra Belacqua spricht und der Leser weiß, dass Lyra im Jordan College in Oxford auf­wächst, sind Anfang und Ende der Geschichte bekannt. Nun wäre es die Kunst gewe­sen, den Spannungsbogen zwi­schen eben jenen Punkten auf­zu­span­nen.

Verpasste Chancen

Der Leser kennt vie­le Hintergründe der Geschichte und der Welt, wes­halb Pullmann es unter­lässt, auf die­se Elemente in die­ser Vorgeschichte ein­zu­ge­hen. Das ist auch der Hauptgrund, wes­halb das Buch ohne Vorkenntnisse nicht ver­ständ­lich ist. Der Leser kennt “Staub”, weiß wer Lyras Eltern sind, kennt Daemonen sowie das Schicksal, das Lyra erwar­tet.

In die­sem Buch gibt es zwar vie­le Elemente, die sie zu einem guten Buch machen konn­ten, die­se tau­chen aber erst im letz­ten Viertel des Buchs auf und wer­den nicht in die Geschichte ein­ge­wo­ben. Solch schil­lern­den Persönlichkeiten wie Iorek Byrnison habe ich in die­sem Buch eben­so ver­misst, wie den Bezug zu bekann­ten Gruppierungen wie den Hexen oder den Gyptern. Diese tau­chen zwar auf, neh­men aber nur eine unschein­ba­re Nebenrolle ein.

Kurzum: es feh­len die fan­tas­ti­schen Ideen und Elemente, so wie der Leser es aus “Der Goldene Kompass” und “Das magi­sche Messer kennt”.

Sprecher

Rufus Beck ist im Grunde genom­men ein guter Sprecher, den ich durch­aus sehr ger­ne höre. Warum er vor allem den ers­ten Teil des Buchs mit einem flüs­tern­den Grundton ein­ge­spro­chen hat, ist mir aller­dings ein Rätsel. Erst im zwei­ten Teil konn­te ich das Hörbuch in gewohn­ter “Beck’chen” Qualität genie­ßen.

Fazit

Schon der drit­te Teil der Trilogie hat­te mich nicht mehr so recht über­zeu­gen kön­nen. Viele Ideen aus den ers­ten bei­den Teilen sind ver­lo­ren gegan­gen. Von die­se Ideenlosigkeit wird auch der vier­te Teil der Serie geprägt. Die Protagonisten bekom­men zwar ihre Bühne, aber die Nebencharaktere blei­ben durch die Reihe zu blass.

Selbst der Auftritt von Lyras Eltern ver­kommt zu einem bedau­er­li­chen Nebenschauplatz. Ich fin­de es sehr scha­de, dass es Pullman nicht schafft, der Trilogie eine wür­di­ge Vorgeschichte zu geben, die an die Klasse des ers­ten Teils “Der Goldene Kompass” her­an­reicht.

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3 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Jaaa, wir kön­nen nicht immer einer Meinung sein 🙂
    Aber Über den wil­den Fluss fand ich auch etwas schwä­cher als die ande­ren Bände.

    Wobei ich bei der Trilogie jeden geni­al fand, auch den drit­ten – mein Sohn z. B. fin­det es genau anders­her­um wie du, der mein­te, die Reihe stei­gert sich mit jedem Band xD (also der Dreiteiler). Aber gra­de mit dem letz­ten Band hat­ten vie­le ein Problem, auch schon beim zwei­ten, als der mit Will ein­steigt und kom­plett mit einem ande­ren Schauplatz. Das war für vie­le nicht gut gelöst und völ­lig aus dem Konzept.

    Nachdem ich jetzt “Ans ande­re Ende der Welt” gele­sen habe, den­ke ich, dass Pullman mit “Über den wil­den Fluss” so eine Art, hm, ja Einleitung zu dem was jetzt pas­siert, also spä­ter, dem Leser geben woll­te. Vieles, was ich hier nicht so durch­blickt habe, fügt sich jetzt ins Bild und der Kreis beginnt, sich zu schlie­ßen. Ein Band wird ja noch fol­gen und ich bin jeden­falls sehr gespannt!

    Ich find immer scha­de wenn jemand die­se Reihe nicht mag, weil sie mich so begeis­tert ^^ Aber ich ken­ne tat­säch­lich nicht wirk­lich vie­le Fans …

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,

      bei den ers­ten bei­den Bände tei­le ich auch Deine Begeisterung und fand sogar die Verfilmung recht pas­sa­bel 😉 Schade, dass die gefl­opt ist und es kei­ne Fortsetzungen geben wird.

      Die Hörbücher sind ja recht gut ein­ge­le­sen wor­den, so dass ich mir das Buch viel­leicht als Hörbuch höre. Allerdings ist mit dem HomeOffice mei­ne Hörbuch-Hördauer recht stark ein­ge­schränkt und sinkt auf nahe­zu Null.

      Viele Grüße
      Frank

      1. Ich fand die Verfilmung zwar auch nicht soooo toll, aber ich fand sie auch nicht so schlecht – ich hät­te mich wirk­lich sehr gefreut, wenn sie auch die ande­ren Bände umge­setzt hät­ten!

        Die neue Serie auf Sky scheint ja auch nicht ganz so gut ange­kom­men zu sein – ich hab sie lei­der noch nicht sehen kön­nen. Irgendwie komisch, dass sie das nicht gut ver­filmt krie­gen, oder die Geschichte ein­fach kein brei­tes Publikum anzu­spre­chen scheint…

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