[Horror] Blind

Nachdem ich viele Graphic Novels gelesen habe, für die sich Joe Hill verantwortlich zeichnet, da wollte ich auch schon seit längerer Zeit seinen Debütroman lesen. „Blind“ wird von vielen Seiten hochgelobt und da dachte, dass ich kaum etwas falsch machen kann.

Den Klappentext habe ich links liegen lassen und den Roman als gebundenes Buch gebraucht für kleines Geld gekauft. Ich wusste also nicht, was mich erwarten würde, als ich der Story folgte, in der der (leicht abgewrackte) Rockstar Judas Coyne einen Geist über das Internet kauft, der an einem alten Anzug gebunden ist. Es sollte eher ein Gag sein, weshalb die Protagonisten etwas erstaunt darüber waren, dass an diesem Anzug tatsächlich ein Geist gebunden war. Und damit beginnt die Odyssee des Rockstars, der verständlicherweise versucht, diesen wieder loszuwerden, denn (wie sollte es auch anders sein) dieser ist dem neuen Besitzer des Anzugs nicht freundlich gesonnen.

Der Roman ist ganz gut geschrieben, hat aber immer wieder mit der ein oder anderen Länge zu kämpfen. Da könnte ich schon fast sagen, ganz der Vater, denn Joe Hill ist der Sohn von Stephen King, der bekanntlich auch hier und da ausschweift. Diese Längen sind dem Umstand geschuldet, dass mit kleineren Rückblicken immer wieder erzählt wird, was den Hauptfiguren passiert ist (was natürlich ganz gut ist, weil diesen dadurch ein wenig Leben „eingehaucht“ wird), diese aber hin und wieder falsch platziert sind. Wenn die Handlung in Fahrt kommt, dann bremsen diese Rückblicke diese oftmals aus. Das sind aber schon die gröbsten Schnitzer. Ansonsten erzählt Hill hier eine grundsolide Geister-Horror-Geschichte, in der es natürlich ein paar Wendungen gibt, denn wie immer ist es nicht so, wie es anfangs scheint.

Fazit

Viel falsch kann der Horror-Freund mit dieser Geistergeschichte nicht. Sie bietet alles, was Bücher diesen Genres haben müssen. Mag sein, dass der ein oder andere darüber enttäuscht ist, dass hier keine bahnbrechend neue Geschichte erzählt wird, aber es kommt in diesem Fall eher auf das „wie“ an und weniger auf das „was“. In diesem Sinne macht Joe Hill mit seinem Debütroman wenig falsch, weshalb ich ihn bedenkenlos empfehlen kann.

blind

Titel: Blind
Autor: Hill, Joe
Genre: Horror
Seitenzahl: 430
Verlag: Heyne Verlag

4/5

Originaltitel: Heart-Shaped Box
Übersetzer: Wolfgang Müller
Herkunft: USA
Jahr: 2007 / 2008 (org./dt.)

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