[Horror] Der Talisman

Stephen King ist von der Idee paralleler Welten sehr angetan. Immer wieder taucht dieses Thema in seinen Büchern auf. So auch in seinem 1984 veröffentlichten Roman „Der Talisman“, den er zusammen mit Peter Straub geschrieben hat. Sehr passend ist hier der „Klappentext“, der 960 Seiten geschriebenen Textes abbilden soll. Das zeigt schon sehr deutlich, dass sich das Autoren-Duo viel Zeit genommen hat, um nicht nur die Welt, sondern auch die unterschiedlichen schillernden Figuren zu beschreiben.

Wie so oft verarbeitet King in diesem Roman seine eigene Vergangenheit und viele Elemente, die Leser schon aus anderen Büchern kennen, finden sich auch hier wieder. Welchen Part von dem Schmöker King und welchen Straub geschrieben hat, wird nicht ersichtlich. Ist ja auch nicht wichtig, denn es kommt meines Erachtens auf das Ergebnis an und das lässt sich sehen. Es gibt neben der unsrigen Welt die Territorien, denen ein Pendant zu unserer Person existiert, der Twinner. Dieser hat nicht unbedingt die gleichen Eigenschaften wie man selbst, aber die Schicksale sind schon miteinander verknüpft. Bis auf ein paar Ausnahmen.

Es gibt Menschen, die können in beiden Welten leben und zwischen ihnen wechseln, was als flippen bezeichnet wird. Wer zwischen den Welten wechselt, erfährt noch weitere Veränderungen, denn plötzlich spricht man eine andere Sprache, die Kleidung sieht anders aus und die mitgebrachten Gegenstände verändern sich. In diese Welt platzieren die beiden Autoren nun die Reise des jungen Jack Sawyers, der sich auf die Suche nach dem Talisman begibt, der die Welt retten soll. Eine so simple Handlung, die in einer bombastischen Erzählung endet. Denn auf seiner Reise erlebt der Zwölfjährige allerlei Abenteuer und begegnet vielen unterschiedlichen Figuren.

Das Buch ist eine Mischung aus Fantasy und Horror, wobei wie so oft, eine genaue Klassifizierung nicht möglich ist. Es ist eben ein Stephen King, der sich für bestimmte Abschnitte des Abenteuers viel Zeit lässt, wie z.B. mit dem Bibelheim für gestrauchelte Jungs, in dem ein Fernsehprediger sein Unwesen treibt. Auch die Ausarbeitung der „Bösewichte“ zeigt King mal wieder, dass er auch schon vor fast 40 Jahren wusste, wie man diese erstellt und sie so herrlich unsympathisch dem Leser präsentiert.

Fazit

Auch wenn das Buch schon vor fast 40 Jahren erschienen ist, so hat es seine Faszination noch nicht verloren. Es gibt wie immer eine sehr klare Abgrenzung zwischen Gut und Böse und der Leser weiß schon im Vorfeld, dass beide Seiten aufeinandertreffen werden und ehrlich gesagt weiß der Leser auch, wie es enden wird. Lesenswert wird das Buch durch die Ausgestaltung der Figuren und der eigentlichen Reise durch beide Welten.

In seinem Nachwort lässt Stephen King anklingen, dass es eventuell einen Nachfolger zu diesem Roman geben wird. Und tatsächlich haben sich Peter Straub und Stephen King 20 Jahre später erneut zusammengesetzt und verfassten wieder gemeinsam den Roman „Das schwarze Haus“, das aber weniger Fantasyroman als vielmehr Kriminalroman ist. Zumindest wenn man den Rezensionen Glauben schenken darf, denn während ich den Talisman schon mal gelesen habe, so kenne ich den Nachfolger noch nicht.

Das war übrigens die letzte Zusammenarbeit zwischen den beiden Autoren und es wird auch keine weiteren geben, denn Peter Straub verstarb am 04. September diesen Jahres an den Folgen einer OP einer Hüftfraktur im Alter von 79 Jahren.

talisman

Titel: Der Talisman
Autor: King, Stephen; Straub, Peter
Sprecher: David Nathan
Genre: Hörbuch / Fantasy / Horror
Hörzeit: 31 Stunden und 25 Minuten
Verlag: Audible Studios
Print: Heyne

5/5

Originaltitel: The Talisman
Übersetzer: Christel Wiemken
Herkunft: USA
Jahr: 1984 / 1988 (org./dt.)

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Freut mich sehr dass es dir so gut gefallen hat! 😀 Ein großartiges Buch – mal wieder. “Das schwarze Haus” hat mir dann zwar nicht mehr ganz so gut gefallen, hatte aber auch seine Momente. Vor allem ein Charakter darin ist mir ans Herz gewachsen!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ich kannte den Roman ja schon, habe ihn aber vor einer gefühlten Ewigkeit gelesen. Dass das schwarze Haus nicht so gut wie der Talisman sein soll, habe ich schon von vielen Seiten gehört. Mal schauen, ob ich das Buch irgendwann noch lese.
      Viele Grüße
      Frank

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