[Horror] Desperation

Der Highway 50 in den USA ist eine 4.800 Kilometer lan­ge Straße, die ein­mal quer von Ost nach West führt. Der Abschnitt in Nevada gilt als die ein­sams­te Straße in den USA. Von die­sem Abschnitt stam­men vie­le Fotos von einer schnur­ge­ra­den Straße vor beein­dru­cken­der Kulisse. Für Stephen King die per­fek­te Kulisse, um sei­nen Dämon Can-Tak in einem ver­las­se­nen Bergarbeiterdorf Desperation in Erscheinung tre­ten zu las­sen. Ein pas­sen­der Name, der über­setzt »Verzweiflung« heißt.

Das Buch wird aus wech­seln­den Perspektiven erzählt und beginnt mit meh­re­ren Ereignissen rund um einen mys­te­riö­sen Polizisten, der Fahrer auf dem Highway anhält und unter einem Vorwand ein­buch­tet. Er ist zudem recht skru­pel­los und tötet wahl­los. Es kris­tal­li­siert sich nach und nach her­aus, was es mit dem Polizisten auf sich hat und dass besag­ter Dämon Tak dahin­ter­steckt. Als Gegenspieler tritt der Junge David in Erscheinung, der eine beson­de­re Verbindung zu Gott hat. Diese Zweierkonstellation domi­niert den Roman und macht ein ums ande­re Mal deut­lich, wie King sich in die­sem klas­si­schen Gut vs. Böse Szenario wohl­fühlt.

Der Autor bezieht sich in sei­nen Büchern gern auf den Zweiten Weltkrieg. In die­sem Werk nimmt er sich zusätz­lich des Vietnamkriegs an, in dem sich die USA nicht mit Ruhm bekle­ckert haben. Dieses Buch erschien bei­nah zeit­gleich mit dem Roman Regulator, den King unter sei­nem Pseudonym Richard Bachmann ver­öf­fent­licht hat. Es mag zwar vie­le Gemeinsamkeiten und Unterschiede geben, aber dies bezieht sich ledig­lich auf die Figuren der Romane. Die Handlungen sind nicht mit­ein­an­der ver­gleich­bar. Sehr wohl gibt es wie­der sehr vie­le Bezüge zu ande­ren Romanen, allen vor­an zu Werken aus sei­nem »Dunklen Turm Zyklus«.

Fazit

Ich fand Desperation deut­lich span­nen­der geschrie­ben als Regulator. Dort gibt es deut­lich mehr Längen und Ausschweifungen als in Desperation. Stephen King ist wie­der ein gutes Gott-vs.-Dämon-Szenario gelun­gen, das es immer wie­der in sei­nen (älte­ren) Werken gibt. Dem Roman merkt man sein Alter nicht an, so dass ich ihn auch heu­te 28 Jahre nach sei­nem Erscheinen emp­feh­len kann.

Es han­delt sich für mich um ein ReRead bzw. ich habe das Buch vor Ewigkeiten gele­sen und nun als Hörbuch gehört, nach­dem es erst Ende 2023 als unge­kürz­tes Hörbuch bei Audible erschien. Gelesen wird das Buch wie­der von David Nathan, der mitt­ler­wei­le zur Stimme Kings gewor­den ist.

Herrlich übri­gens die Bewertungen bei Amazon. Da kauft sich jemand eine alte Ausgabe aus den 1990ern und beschwert sich, dass das Buch nicht nach neu­er Rechtschreibung erschie­nen. Ja, da hät­te der Heyne Verlag gern mal sei­ne Glaskugel in Betrieb neh­men sol­len. Auch schön der eine Stern dafür, dass die deut­sche Ausgabe nur auf Deutsch aus­ge­lie­fert wur­de.

desperation

Titel: Desperation
Autor: King, Stephen
Sprecher: Nathan, Davi
Genre: Hörbuch / Horror
Hörzeit: 23 Stunden und 20 Minuten
Verlag: Random House Audio
Print: Heyne

Originaltitel: Desperation
Übersetzer: Joachim Körber
Herkunft: USA
Jahr: 1996 / 2023 (org./dt.)

Die auf die­sem Blog ver­öf­fent­lich­ten Buchbesprechungen zu Büchern von Stephen King sind mitt­ler­wei­le auf einer eige­nen Seite zu fin­den.

Empfehlenswerte Horrorbücher (Romane wie Graphic Novels), die auf die­sem Blog vor­ge­stellt wur­den, fin­den sich unter Rubrik “Der blan­ke Horror”.

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Dieses Hörbuch habe ich im Rahmen mei­ner Audible-Mitgliedschaft gehört. Noch kein Mitglied? Dann tes­te Audible. Wer über den Link Audible tes­tet, erhält nicht nur das ers­te Hörbuch kos­ten­frei, son­dern unter­stützt die­sen Blog indi­rekt, da ich dafür eine klei­ne Provision erhal­te.

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2 Kommentare

  1. Hallo Frank,

    das Buch zählt zu mei­nen Lieblingen von King. Damit hat­te ich wirk­lich eine fei­ne Zeit in der Wüste von Nevada. Ich fin­de, dass er hier auch etwas bru­ta­ler als sonst geschrie­ben hat und ein enor­mes Tempo dabei hin­ge­legt.

    Liebe Grüße
    Nicole

  2. Hi Frank!

    Jetzt muss ich hier auch noch gleich vor­bei­schau­en 🙂
    Es hört sich defi­ni­tiv span­nend und nach einem Buch, dass mich zur­zeit sogar rei­zen wür­de. Ich hab ja ein paar noch unge­le­se­ne King Bücher von mei­nem Bruder hier, aber in letz­ter Zeit hat mich davon nichts so wirk­lich ange­spro­chen…
    Ich hab mir notiert, dass man vor Desperation “Das Bild” lesen soll­te. Wie ich dar­auf kam weiß ich nicht mehr *lach* Weißt du da mehr?

    Liebste Grüße, Aleshanee

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