Das Autoren-Duo Guillermo del Toro und Chuck Hogan präsentieren mit dem Horror-Roman “Die Schatten” einen interessanten Auftakt zu einem Mehrteiler, ohne dass ich in Erfahrung bringen konnte, ob es sich um einer Serie oder eine Trilogie handeln wird.
Wenn von einem Schatten die Rede ist, der einen Körper verlässt, so ist klar, dass dieser Roman die Besessenheit zum Thema gemacht hat. Aber auf eine ganz eigene Art und Weise, denn mit den klassischen Exorzismus-Romanen hat dieser Roman wenig gemein. Er beginnt eher vielmehr als klassicher Thriller, in dem drei Zeitlinien aufeinandertreffen. Nach und nach dröselt sich die Geschichte vor dem Leser auf und entfaltet ihr volles Potential.
Ein Umstand, der mir sehr gut gefallen hat, dass nach und nach der eigentliche Hintergrund zusammengesetzt wurde. Dabei ist der Roman in meinen Augen gut geschrieben, wobei nicht klar ist, welcher Part von welchem Autor geschrieben wurde, was aber auch eher unwichtig ist. Denn eine Geschichte muss gefallen und den Leser packen – und das tut sie. Der Horror kommt in diesem Roman eher dezent daher und geht eher in Richtung Grusel-Roman, ohne dass der Grad an Gewaltdarstellung zu präsent ist.
Mit dem Ende wird der ein oder andere Leser sicherlich hadern. Nicht, weil das Ende offen wäre, sondern weil es relativ schnell daherkommt und kein opulentes Finale geboten wird. Allerdings ist das Ende offen genug, um dem Leser zu zeigen, dass ein zweiter Teil zumindest geplant ist.
Fazit
Mir hat der Roman gut gefallen. Er ist gut geschrieben und die geschaffene Welt mit ihren Hauptfiguren (samt Aufgaben) finde ich gelungen. Es ist mal was anderes, auch wenn das Rad sicher nicht neu erfunden wird. Wer gerne Grusel-Romane liest, wird mit diesem Gemeinschaftswerk sicher nichts falsch machen.