[Horror] Evil

Als ich von die­sem Buch gehört und die Rezensionen und Beschreibungen gele­sen habe, dach­te ich eher an einen blut­rüns­ti­gen (Schund-)Horror-Roman. Welch Überraschung, dass dem nicht so ist, als ich mich doch an das Buch gewagt habe.

“[…] und dass ihn kein Leser, der sei­nem Werk zufäl­lig begeg­net, so schnell wie­der ver­ges­sen wird.” Aus dem Vorwort von Stephen King, der dort viel zu viel vom Inahlt aus­plau­dert.

Damit hat Stephen King sicher­lich recht. Ebenso wie mit die­ser Aussage, die sich eben­falls im Vorwort wider­fin­det und sicher­lich auch für sei­ne eige­nen Bücher gilt:

“Disney Studios wird nie einen Roman von Jack Ketchum ver­fil­men.”

Dass das Vorwort von Stephen King ver­fasst wur­de, wer­tet den Roman eher nicht auf. Ganz im Gegenteil rate ich allen Lesern, das Vorwort bes­ser im Nachhinein zu lesen, denn er ver­rät viel zu viel vom Inhalt des Buchs.

Überraschung

Das Buch beginnt ganz anders. Nämlich mit einem schuld­be­wuss­ten Eingeständnis des Ich-Erzählers, wobei er nicht ver­rät, wes­halb er sein Leben rui­niert sieht. Er erzählt von sei­nem Leben in der ame­ri­ka­ni­schen Vorstadt-Idylle, die die Basis vie­ler Horror-Geschichten ist.

Und in die­se Idylle dringt das Grauen ein. In die­ser Geschichte in Form von Folter und Vergewaltigung, die zwar durch­aus detail­liert beschrie­ben sind, aber nicht so aus­ufernd wie in Werken, die das Blut in rau­en Mengen ver­schüt­ten las­sen. So oder so rich­tet sich das Buch an ein erwach­se­nes Publikum, das dem Horror-Genre nicht abge­neigt ist. Wer dach­te, das Buch ist nur ein Psycho-Thriller, wie Stephen King sie mit­un­ter schreibt, wird mit gro­ßer Sicherheit über­for­dert sein.

Alle ande­ren Leser wer­den hin­ge­gen von der ein­dring­li­chen Beschreibung von Ketchum über­rascht wer­den. So wie ich es wur­de. Ich hat­te an kei­ner Stelle des Buchs das Gefühl gehabt, dass es jetzt unap­pe­tit­lich wird. Sehr wohl ist schon arg grenz­wer­tig, wenn Kinder als Täter beschrie­ben wer­den.

Fazit


Ich fand das Buch über­ra­schend gut. Der Horror in Form von (sexu­el­ler) Gewalt wur­de von Ketchum sehr leb­haft und ein­dring­lich beschrie­ben, so dass es kaum einen Leser geben wird, dem es nicht unter die Haut geht (was man mit­un­ter auch an den schlech­ten Rezensionen sieht, die das Buch des­we­gen abwer­ten). In Summe also kein Horror-Schund, son­dern eine gut geschrie­be­ne Geschichte mit teils sehr expli­zi­ten Beschreibungen.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Sex und Gewalt und ist nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

cover evil

Titel: Evil
Autor: Ketchum, Jack
Sprecher: Teschner, Uwe
Genre: Hörbuch/Horror
Hörzeit: 8 Stunden und 10 Minuten
Verlag: Audible Studios
Print: Heyne

5/5

Originaltitel: The Girl Next Door
Übersetzer: Friedrich Mader
Herkunft: USA
Jahr: 1989 / 2005 (org./dt.)

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört. Als Print und E‑Book wird es vom Heyne Verlag ver­legt.

Das Buch wur­de auch ver­filmt. Bei Amazon ist der Film als DVD oder im Stream als OmU ver­füg­bar. Gesehen habe ich ihn bis­her noch nicht.

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