[Horror] Feuerkind

Man merkt die­sem Buch sehr deut­lich an, dass es eines der Frühwerke Kings ist. Damit mei­ne ich nicht, dass der Autor noch immer von der Telekinese fas­zi­niert ist, son­dern viel­mehr die Sprachwahl, Erzählweise und Darstellung der Figuren.

Typisch King

Das Springen durch ver­schie­de­ne Zeitebenen fin­det sich in “Feuerkind” eben­so wie die salop­pe Sprachwahl, für die King beson­ders in sei­nen frü­hen Werken bekannt ist (und wes­we­gen er oft­mals Kritik geern­tet hat). Dadurch erreicht der Autor mei­nes Erachtens den Leser auf einer deut­lich per­sön­li­che­ren Ebene und kann gleich­zei­tig die Geschichte fes­selnd dem Leser dar­rei­chen. Natürlich bedient sich King auch hier Stereotypen, so wie in vie­len ande­ren sei­ner Bücher. Allerdings nie plump oder platt, son­dern immer auf einer anspre­chen­den Ebene. Wie gut King die­sen salop­pen Ton beherrscht mer­ke ich immer dann, wenn ande­re Autoren es auf glei­che Weise ver­su­chen und kläg­lich schei­tern. So ein­fach scheint es nicht zu sein, die Balance zwi­schen guter Erzählung, ordent­li­chem Spannungsbogen und wohl­ge­wähl­ten Figuren zu fin­den. Was die­sem Buch ein­deu­tig fehlt, sind die typi­schen Längen in der Erzählweise, wenn der Autor in manch ande­rem Werk von Hölzchen aufs Stöckchen kommt. Und das ist natür­lich gut so.

Fazit

Ich wür­de jetzt nicht so weit gehen und die­ses Buch als Klassiker bezeich­nen oder es als eines anzu­se­hen, das man unbe­dingt lesen muss. Natürlich merkt man ihm sein Alter an und das nicht nur in Form der alten Rechtschreibung. Aber den­noch ist es packend geschrie­ben und leicht zugäng­lich. Für Leser unkom­pli­zier­ter Geschichten ist das Buch bes­tens geeig­net.

Wenn man so alte Bücher in der Hand hält, dann hat man auch immer ein biss­chen Buchverlagsgeschichte vor Augen. Die Hardcover-Ausgabe von Feuerkind erschien 1984 im Bechtermünz Verlag, der damals zur Weltbild-Gruppe gehör­te. Die Lizenz lag aber damals schon bei Bastei Lübbe, der damals noch Gustav Lübbe Verlag hieß und sei­nen Sitz nicht in Köln, son­dern in Gummersbach hat­te.

Was aus dem Bechtermünz Verlag wur­de, lässt sich so ohne wei­te­res nicht ergoog­len, so dass ich anneh­me, dass er im Zuge der Insolvenzverfahren der Weltverlagsgruppe auf­ge­löst wur­de.

Mittlerweile wird das Buch vom Heyne Verlag als Taschenbuch (2007) und als E‑Book (2016) ver­legt. Inhaltlich hat sich an den jewei­li­gen Ausgaben nichts geän­dert, auch wenn die Neuauflage mit 560 Seiten 80 Seiten mehr zählt als die älte­re Fassung. Früher waren die Texte klei­ner und die Seiten enger bedruckt.

Es gibt zwar eine Hörbuchfassung für Sehbehinderte, aber auf dem frei­en Markt gilt “Feuerkind” als eines der weni­gen Bücher Kings ohne Hörbuch-Version.

buchcover feuerkind alt

Titel: Feuerkind
Autor: King, Stephen
Genre: Horror
Seitenzahl: 480 (ori­gi­nal)
Verlag: Bechtermünz Verlag

5/5

Originaltitel: Firestarter
Übersetzer: Harro Christensen
Herkunft: USA
Jahr: 1980 / 1984 (org./dt.)

Die auf die­sem Blog ver­öf­fent­lich­ten Buchbesprechungen zu Büchern von Stephen King sind mitt­ler­wei­le auf einer eige­nen Seite zu fin­den.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

Das Buch wur­de 1984 unter dem Titel “Der Feuerteufel” erfolg­reich ver­filmt. Trotz sei­nes Alters auch heu­te noch sehens­wert. Übrigens mit einer sehr jun­gen Drew Barrymore in der Hauptrolle. Solch alten Filme gibt es übri­gens nur auf DVD oder Blue Ray und sind nicht im Stream ver­füg­bar.

Übrigens steht auch hier ein Remake im Raum, das es even­tu­ell 2021 in die Kinos schaf­fen wird.

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