[Horror] H.P. Lovecrafts Berge des Wahnsinns 1

Ganz oft hört man “Lovecroft”, wenn man von Horror liest. Ich wer­de ehr­lich gesagt mit sei­nen Geschichten nicht so rich­tig warm und kann nur bedingt die­sen “Hype” um die­se Person ver­ste­hen. Dennoch fühl­te ich mich davon ange­zo­gen, als ich gese­hen habe, dass eine sei­ner Kurzgeschichten “Berge des Wahnsinns” als mehr­tei­li­ge Graphic Novel adap­tiert wur­de. Lovecraft hat die­se Geschichte 1931 ver­fasst und erst fünf Jahre spä­ter ver­öf­fent­licht. Es war eine Zeit, in der die Arktis-Expeditionen für Schlagzeilen sorg­ten und denen wir heut­zu­ta­ge viel auf­ge­klär­ter gegen­über­ste­hen. Wer an Berichte sol­cher Expeditionen denkt, der hat direkt diver­se Schwarz-Weiß-Aufnahmen im Sinn (wer nicht, suche im Netz z.B. mal nach Roald Amundsen). In die­sem Sinne ist die­se Adaption erstellt wor­den.

Das Buch stammt ursprüng­lich aus Japan und wur­de als Manga ver­öf­fent­licht. Das heißt, dass die Leserichtung von rechts nach links gewählt wur­de. Es ist etwas gewöh­nungs­be­dürf­tig, weil dies auch für die Sprechblasen gilt (das gilt im übri­gen sowohl für das Print wie auch für die eComics). Gezeichnet ist das Buch nicht im klas­si­schen Manga-Stil, son­dern in sehr atmo­sphä­ri­schen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die eben genau an die Expeditionen den­ken las­sen, wie ich sie ein­gangs erwähnt habe.

Die Ausführungen sind sehr groß­flä­chig und detail­liert aus­ge­fal­len, was mir außer­ge­wöhn­lich gut gefal­len hat. Viele Zeichnungen erstre­cken sich über eine Doppelseite und sehen ein­fach nur bom­bas­tisch aus. Die Größe der ein­zel­nen Zeichnungen mag dazu ver­lei­ten, schnell durch die Geschichte zu huschen, davon rate ich aller­dings ab, denn Lovecroft erzählt sei­ne Geschichten lang­sam (auch wenn es sich um eine Kurzgeschichte han­delt). Und genau so lang­sam taucht der Leser in die­se Erzählung ein, die erzäh­le­risch recht unspek­ta­ku­lär beginnt und von der Expedition in die Antarktis erzählt. Nur lang­sam begeg­net der Leser dem Ungewöhnlichen bzw. Unerklärlichem. Es tun sich Rätsel auf, die kei­ner zu klä­ren weiß. Und das hebt die Spannung, so dass ich durch­aus von dem Buch ange­tan bin.

Fazit

Ich bin ohne gro­ße Erwartungen an das Buch her­an­ge­gan­gen, weil ich bis­her nicht von den Erzählung Lovecrafts zu begeis­tern war. Die die­ser Graphic Novel zugrun­de lie­gen­de Kurzgeschichte war z.B. nicht so der gro­ße Wurf, aber die Adaption konn­te mich sehr wohl ver­ein­nah­men. Die Figuren sind gut gewählt und die Zeichnungen über­aus gut gelun­gen. Ein sehr über­zeu­gen­der Einstieg in die­se vier­tei­li­ge Adaption

Die Kurzgeschichte “Berge des Wahnsinns” fin­de sich (u.a.) in der “Chronik des Cthulhu-Mythos II”. Übrigens eines der weni­gen Bücher, die ich bewusst nicht bewer­tet habe.

buchcover

Titel: H.P. Lovecrafts Berge des Wahnsinns 1
Autor&Illustrator: Tanabe, Gou
Genre: Horror/Graphic Novel
Seitenzahl: 296
Verlag: Carlsen Verlag
Band: 1 von 4

5/5

Originaltitel: Kyoki no Sanmyaku Nite Lovecraft Kessakushu
Übersetzer: Jens Ossa
Herkunft: Japan
Jahr: 2016 / 2020 (org./dt.)

Ich habe eine Übersicht erstellt, in der ich alle Lovecraft-Adaptionen von Gou Tanabe vor­stel­le. Und es kom­men immer noch wei­te­re hin­zu. Ein Blick lohnt sich.

Dieses Buch wur­de mir als Top-Leser von izneo als E‑Comic zur Verfügung gestellt. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

graphic novels comics

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

Werbung

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert