Was für eine unangenehme Vorstellung. Du kippst in Ohnmacht, wachst später irgendwann auf und musst feststellen, dass das „später“ fünf Jahre andauerte. Und nicht nur das. Dein Umfeld berichtet Dir, dass Du in den fünf Jahren wie ein anderer Mensch aufgetreten bist und unglaubliche Fähigkeiten an den Tag gelegt hast.
Dies ist der Einstieg in die Adaption von H.P. Lovecrafts „Der Schatten aus der Zeit“, die wieder aus der Feder von Gou Tanabe stammt. Dieser japanische Künstler hat schon so einige Werke von Lovecraft als Graphic Novel erfolgreich und imposant umgesetzt. Der Carlsen Verlag hat wie bei den anderen Werken auch, die Leserichtung von rechts nach Links beibehalten, was auch für die Sprechblasen in den Zeichnungen gilt. Es braucht allerdings nicht lange, bis man sich daran gewöhnt hat.
Ebenfalls wie in den anderen Adaptionen sind die Zeichnungen in Schwarz-Weiß gehalten, was einen besonderen Reiz ausmacht und sehr gut zur Zeit passt, in der die Geschichte spielt. Es mag vielleicht ein wenig auffallend sein, dass Tanabe nur wenige Gesichter zeichnen kann und sich die Hauptfiguren in seinen Adaptionen ähneln, aber das trübt den Gesamteindruck nur wenig. Deutlich imposanter sind wieder seine teils sehr detailverliebten großflächigen Zeichnungen, die es mir sehr angetan haben.
In der Geschichte geht es natürlich weiter, so dass nach und nach der Leser erfährt, was unser Protagonist die fünf Jahre über getrieben hat und wie die Lovecraftchen Wesen Einzug in diese Geschichte erhalten. Dadurch, dass es sich um einen Zweiteiler handelt, dürfte es wohl niemanden überraschen, dass dieser Band offen endet.
Fazit
Ich finde die Lovecraft-Adaptionen von Gou Tanabe ein ums andere Mal sehr überzeugend und imposant. Mich können die Geschichte von Lovecraft auf diese Art und Weise viel besser erreichen als die Original-Erzählungen. Dadurch, dass das Tanabe sich immer recht nah an der Vorlage hält, bekommt der Leser einen sehr ordentlichen Eindruck von dem Lovecraft-Universum.
Mangas sind doch immer schwarz-weiß oder nicht? *grübel
Ich weiß nur, auf die Mangas von Gou Tanabe bin ich im Buchladen um die Ecke gestolpert und mein Vater ist riesiger H.P. Lovecraft Fan und die Berge des Wahnsinns kamen echt gut an, was mich beruhigt, weil ich ihm jetzt diese Sachen zu Geburtstag und Weihnachten schenken kann.
Ich müsste H.P. Lovecraft auch mal wieder lesen, ich hab die komplette Ausgabe im Regal stehen und stöber ab und zu mal rein, aber ich kenn nicht alle Geschichten muss ich gestehen.
Mangas sind oft bunt und in einem aquarellfarbenen Stil gezeichnet. Es gibt aber auch einige, die s/w sind.
Ich kann mit gut vorstellen, dass bei einem Lovecraft-Fan die Adaption gut ankommen. Tanabe zeichnet ja fleißig weiter und ich bin mal gespannt, wieviele Werke es am Ende werden. 🙂
VG Frank
komisch, ich sammle seit Jahren Mangas, hab aberdutzende davon und nicht ein einziges das nicht schwarz-weiß ist *shrug
Lovecraftian Horror macht sich auch in anderen Medien gut. Filme, Games und Brettspiele. Ich wünschte ich könnte Bloodbourne auf der PS4 spielen, das ist Lovecraft-scher Horror in Reinform.