Stand zuletzt Joe Hill bei der Veröffentlichung der Comics und Graphic Novels unter dem Label „Joe Hill Comics“ nur als Namensgeber zur Verfügung, hat er im neusten Werk wieder selbst Hand angelegt. Ihm kam eine Geschichte in den Sinn, die viele Leser an die Ikonen des Genres – Carpenter, Cameron und Lovecroft – erinnern. Und wer das ausgelesene Buch in der Hand hält, weiß auch warum.
Hill erfindet daher das Genre nicht neu, sondern verbindet vielmehr viele bekannte Elemente zu einer in sich stimmigen Erzählung. Ich meide zwar mittlerweile Zombie-Geschichten wie der Teufel das Weihwasser, aber in diesem Fall ist eine Ausnahme angebracht (ich denke, der Titel ist aussagekräftig genug, um zu wissen, dass Untote auftauchen). Ebenfalls offensichtlich, dass die Handlung auf einem Schiff spielt, das seit vielen Jahren als verschollen gilt und nun ein Notsignal aussendet.
Ja, wenn sich vom Titel schon derart viel ableiten lässt und der Verlag von einer Hommage an die drei Autoren spricht, so ist vieles an der Geschichte vorhersehbar. Ich finde aber, dass auch vorhersehbare Geschichten gut erzählt sein können. Und im Falle einer Graphic Novel zusätzlich gut in Szene gesetzt. Dafür zeichnet sich Stuart Immonen verantwortlich, der für mein Gefühl eine gute Mischung aus Abstraktion und Realitätstreue gefunden hat, um Joe Hills Idee umzusetzen.
An Gewaltdarstellungen wird nicht gespart, so dass das Buch wenig überraschend weder für Kinder noch für „Genrefremde“ in Frage kommt. Allerdings ist das Buch keine Splatter-Zombie-Graphic-Novel, die viel Wert auf die übermäßige Verwendung der roten Farbe Wert legt.
Fazit
Joe Hill und Stuart Immonen zeigen, wie eine lineare und dezent vorhersehbare Geschichte gut erzählt und in Szene gesetzt werden kann. Ein Buch, das kein Highlight des Genres ist, aber dennoch eine grundsolide Erzählung bietet. Für Horror-Freunde eine empfehlenswerte Graphic Novel.