[Horror] Kinder des Judas

Seit der Vampir-Romantasy-Schwemme auf dem deut­schen Buchmarkt mache ich einen gro­ßen Bogen um Vampir-Romane. Bei mei­nem Vorhaben, die Bücher von Markus Heitz soweit zu lesen, wie sie mir gefal­len, muss­te ich eine Ausnahme machen, denn die Kinder des Judas sind nun mal Vampire und mir hat die­ser Roman unge­wöhn­lich viel Spaß berei­tet.

Eine Liebesgeschichte hat Heitz zwar auch in sei­nem Roman gepackt, aber wer den Autor kennt, wird wis­sen, dass die­se jen­seits von irgend­wel­chen Romantasy-Allüren inte­griert wur­de (und genau­ge­nom­men sind es sogar zwei). Der Roman beginnt sowie­so ganz woan­ders, näm­lich im Hier und Jetzt an der Seite einer Frau, die den Tod sehen kann. Nein, das war falsch aus­ge­drückt, denn sie sieht viel­mehr, wer als nächs­tes stirbt. Markus Heitz liebt zwei­ge­teil­te Handlungsstränge, wes­halb er den Leser par­al­lel in 16. Jahrhundert ent­sen­det, wo die klei­ne Jitka mit anse­hen muss, wie ihre Mutter ermor­det wur­de.

Das Erstaunliche und gut erzähl­te an die­sem Roman sind die Wendungen in der Handlung. Denn nur weni­ge Kapitel spä­ter ist von der Einleitung nicht mehr viel übrig und Leser erfährt immer mehr von die­ser omi­nö­sen Frau, die so eini­ges durch- und mit­macht. Der Leser indes erfährt so eini­ges über die unter­schied­li­chen Vampirarten und wer mit wem gut kann. Eine inter­es­san­te und span­nen­de Welt.

Heitz mag es zudem action­reich und lässt so man­chen Kampf in sei­nen Roman ein­flie­ßen, in dem immer wie­der (eben­falls Heitz typisch) sehr viel Blut fließt und diver­se Gewaltbeschreibungen detail­liert aus­fal­len. Bei den Action-Szenen kam mir das ein oder ande­re Mal Zweifel, ob dies nun wirk­lich über­haupt in der Physik der hie­si­gen Welt mög­lich ist, aber letz­ten Endes waren zumin­dest mir die­se Details kaum stö­rend hän­gen­ge­blie­ben.

Eher gewöh­nungs­be­dürf­tig war der Erzähler. Nicht dass Nils Nelleßen das Buch schlecht ein­ge­le­sen hat. Nein, er hat ganz im Gegenteil einen sehr guten Job gemacht und sei­ne Stimme ist sehr ange­nehm anzu­hö­ren. Aber ein Großteil des Buchs wird aus der Ich-Perspektiv einer Frau erzählt. Da fän­de ich es pas­sen­der, wenn dies auch eine Frau gele­sen hät­te. Es hät­te mei­nes Erachtens sehr gut gepasst, wenn bei­de Erzählstränge mal eine Frau und mal ein Mann ein­ge­spro­chen hät­te.

Fazit

Mir hat die­ser Roman sehr gut gefal­len, auch wenn hier und da eine Logiklücke anzu­tref­fen ist und viel­leicht ein paar Gliedmaßen zu viel her­um­flie­gen. Die Story ist nach mei­nem Geschmack gut gewählt und ent­wi­ckelt sich sehr span­nend. Und auch wenn der Roman schon ein wenig betagt ist, so ist er auch heu­te noch gut zu lesen.

Die »Kinder des Judas« wer­den zum einen als »Pakt der Dunkelheit 3« gelis­tet und mal als ers­ter Teil der Judas-Trilogie. Und tat­säch­lich gibt es noch den »Judassohn«, der als »Pakt der Dunkelheit 5« und als Teil 2 der Judas-Trilogie geführt wird und die »Judastöchter«, die es nicht in den »Pakt der Dunkelheit« geschafft haben, aber hier und da als drit­ter Teil der Judastrilogie gelis­tet sind. Sehr ver­wir­rend das Ganze.

Das Buch »Kinder des Judas« hat ein Ende und ist in sich abge­schlos­sen, hat aber eine klei­ne Lücke für eine Fortsetzung gelas­sen, die mit dem zwei­ten Teil der Trilogie aus­ge­füllt wird.

cover

Titel: Kinder des Judas
Autor: Heitz, Markus
Sprecher: Nelleßen, Nils
Genre: Hörbuch / Horror
Hörzeit: 20 Stunden und 52 Minuten
Verlag: Audible Studios
Print: Knaur

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2019

Markus Heitz ist ein Vielschreiber, der sich in vie­len Genres wohl­fühlt. Ich habe zwar schon so man­ches Buch gele­sen und hier vor­ge­stellt, aber es feh­len noch signi­fi­kant vie­le. Zudem gefal­len mir nicht alle sei­ne Bücher, son­dern sein Gesamtwerk hat bis­her ein gemisch­tes Bild bei mir hin­ter­las­sen. Mehr dazu in mei­ner Übersicht.

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