[Horror] Providence: Deluxe-Edition Band 2

Im ersten Band der Deluxe-Version von Providence gefiel mir der erste Part recht gut und der zweite weniger. Im zweiten Band ist es genau umgekehrt. Der erste Teil des zweiten Bandes ist recht langatmig und die Erzählung möchte überhaupt nicht in Fahrt kommen, bis zum Ende hin endlich das Grauen Einzug erhält. Wobei „Grauen“ vielleicht etwas zu viel gesagt ist, denn diese Graphic Novel ist im Sinne von Lovecraft entstanden.

Enthalten sind in dieser Sonder-Edition die Bände 5 bis 12. Und erst in der 10. Folge kommt Stimmung auf. Bis dahin wird recht langatmig die Geschichte von Robert Black weitererzählt. Obwohl das nicht ganz stimmt, denn der Einstieg war noch recht stimmig und hat direkt an eine Lovecraftsche Erzählung erinnert. Nur die Seiten, die dann folgen werden von Seite zu Seite immer langatmiger und damit auch langweiliger. Bei einer Graphic Novel, die über 350 Seiten verfügt, ist diese Durststrecke recht lang.

Hinzu kommt, dass es wieder sehr lange Text-Passagen gibt. Ich scheue mich nicht davor, Bücher mit 1.000 Seiten und mehr zu lesen und bin damit alles andere als textfaul, aber in einer Graphic Novel erwarte ich eben etwas anderes. Wenn ich einen Roman lesen möchte, dann greife ich eben nicht zu einer Graphic Novel. Meine persönliche Präferenz ist sogar, wenn die Künstler es schaffen, gänzlich ohne Worte ihre Geschichte zu erzählen. Aber in diesem zweiten Band ist genau das Gegenteil der Fall. Gut 30% des Inhalts werden mittels handschriftlicher Notizen unserer Hauptfigur erzählt.

Die Bezüge zu den Büchern bzw. Erzählungen von Lovecraft sind zwar hier und da vorhanden, nehmen aber vor allem im Mittelteil immer mehr ab. Erst zu Ende hin werden diese wieder etwas stärker sichtbar, was erstaunlicherweise die Erzählung auch interessanter macht.

Fazit

Die komplette Providence-Reihe wird als große Lovecraft-Hommage gefeiert, mit der der Autor Alan Moore der Horror-Legende H. P. Lovecraft huldigt. Ich habe zwar viele Bezüge erkannt, die in den Büchern stecken, aber für mein Gefühl waren diese zu weit vom Original entfernt. Hinzu kommen die kleinen und großen Durststrecken zwischendurch, die mir ein wenig die Spannung genommen haben. In diesen Passagen fehlte zudem der Bezug zu Lovecraft. Somit habe ich die Providence-Erzählung zwiespältig erlebt und kann diese nur eingefleischten Lovecraft-Fans empfehlen, die mit nicht zu hohen Erwartungen an diesen Doppelband mit seinen 12 Folgen herangehen.

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⚠️Achtung⚠️Dieses Buch enthält explizite Beschreibungen von Sex und Gewalt und ist somit nicht für minderjährige oder zart besaitete Leser geeignet.
buchcover

Titel: Providence: Deluxe-Edition Band 2
Autor: Moore, Alan
Illustrator: Burrows, Jacen
Genre: Horror / Graphic Novel
Seitenzahl: 356
Verlag: Panini Verlag
Band: 2 von 2

3/5

Originaltitel: nicht verfügbar
Übersetzer: Gerlinde Althoff
Herkunft: USA
Jahr: orig.: 2003/2010/2011/2015 dt.: 2021

Dieses Buch wurde mir als Top-Leser von izneo als E-Comic zur Verfügung gestellt. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über diesen Blog“.

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In meiner persönlichen Übersicht der empfehlenswerten Comics und Graphic Novels finden sich viele lesenswerte und zum Teil sehr beeindruckende Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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