Passend zum Mystery-Horror beginnt das neue Buch „Sensor“ von Junji Ito mysteriös. Eine junge Frau eilt durch den Wald und sieht dünne Fäden vulkanischen Glases in der Luft schweben. Sie fragt sich nicht nur, wie sie in den Wald gelangt ist, sondern auch, wo diese Fäden herkommen. Nun, zumindest letzteres wird schnell geklärt, denn diese stammen vom christliche Missionar Miguel, der vor etlichen Jahren zum Tode verurteilt und in den Krater des Mount Sengoku geworfen wurde. Seither spuckt er diese Fäden aus, die noch eine weitere übernatürliche Eigenschaft haben.
Neben dem Schicksal der jungen Dame kommt auch ein Reporter ins Spiel, die beide den roten Faden in der Erzählung darstellen. Das Buch besteht nämlich aus insgesamt sechs Kapiteln, die zuvor im Original einzeln veröffentlicht wurden. Beide Figuren tauchen immer wieder auf und bilden eine Gesamthandlung, die sich nach und nach zusammensetzt. Dabei erzählt Ito keinen Horror-Schocker, sondern vielmehr eine Mystery-Grusel-Geschichte. Erst zum Ende hin werden Zeichnungen gezeigt, die das Buch zurecht für junge Leser ungeeignet werden lässt. Der Carlsen-Verlag empfiehlt ein Mindestalter von 16 Jahren.
Die Zeichnungen sind nämlich wieder recht gut gelungen und könnten bei jüngeren oder sensiblen Lesern Albträume hervorrufen, wenn gezeigt wie, die ein Leben in den Kosmos aufgenommen wird. Die Handlung ist nämlich zuweilen etwas philosophischer Natur und widmet sich der Frage nach der Existenz des Lebens. Allerdings niemals in einer zu abstrakten Form, die das Potential hätte, den Leser zu überfordern.
Fazit
Junji Ito kommt in diesem Buch ohne ekelerregende Darstellungen aus (ganz im Gegensatz zu anderen seiner Werke) und erzählt eine gut durchdachte Grusel-Mystery-Geschichte. Mir hat diese etwas ruhiger erzählte Geschichte sehr zugesagt und fand sie nicht nur gut erzählt sondern auch zeichnerisch gut umgesetzt.