[Horror] The Liminal Zone 1: Die Tränen der Toten

Junji Ito gehen (nach eige­nen Angaben) die Ideen aus. Schade. Nicht scha­de, dass er alte Notizen ent­deckt hat, auf denen die vier Kurzgeschichten basie­ren, die in die­sem ers­ten Band zu fin­den sind. Denn die­se sind in gewohn­ter Weise herr­lich abge­dreht.

Wie z.B. in der „Trauerfrauenstraße“, in der es dar­um geht, dass jeder Verstorbenen von einer Trauerfrau beweint wer­den muss, damit die Seele ihre Ruhe fin­det (kei­ne Ahnung, ob es in Japan tat­säch­lich Trauerfrauen gibt, eine Google-Suche hat mir zumin­dest sehr merk­wür­di­ge Ergebnisse gelie­fert). Auch der berühm­te Selbstmordwald Aokigahara fin­det wie­der den Weg zum Autor, in dem es die­ses Mal einen Geisterfluss mit einem unge­wöhn­li­chen Geheimnis gibt. Dass man es mit der Marienverehrung über­trei­ben kann, zeigt die Geschichte „Madonna“. Und schluss­end­lich schlum­mern merk­wür­di­ge Gedanken im Kopf eines Jungen in „Schlaf ein“.

Manchmal hade­re ich mit dem Autor, wie er sei­ne Geschichten enden lässt. Nicht so in die­sem Band, denn auch wenn so man­ches Ende (bzw. die Erklärung) plötz­lich kommt, so pas­sen sie ganz gut zur Geschichte. Allen vier Geschichten ist zudem gemein, dass sie den Leser packen und mit abstru­sen Ideen punk­ten kön­nen. Das sind die Geschichten, die die Horror-Manga-Leser mögen und in den Büchern von Junji Ito fin­den wol­len.