In meinen Augen ist „The Stand“ noch immer eines der besten Bücher, die Stephen King geschrieben hat. Dadurch, dass er sich nicht auf nur ein Schicksal oder einige wenige Schicksale konzentriert hat, ist die Umsetzung eine ganz andere als z.B. in dem kürzlich erschienen „Billy Summers“. In „The Stand“ ist es vollkommen legitim, vielen Schauplätzen viel Raum zu geben, weil es in diesem Sinne keine Haupt- und Nebenschauplätze gibt.
Die Umsetzung der Geschichte ist auch im letzten Sammelband einfach nur grandios umgesetzt worden. Natürlich konnten die Macher den Figuren wie dem Mülleimermann nicht den Raum wie im Roman geben, so dass seine Motivation nicht so ganz rüberkommen mag, aber in Summe ist die Adaption mehr als gelungen.
Es heißt nicht umsonst das letzte Gefecht, denn nun kommt es zum großen Aufeinandertreffen von Gut und Böse. Und das im ganz klassischen Sinne, dass das Böse mit Effekthascherei die Seinen um sich schart und das Gute viel subtiler ans Werk geht. Das Aufeinandertreffen der beiden Parteien ist in der Graphic Novel viel direkter umgesetzt worden, aber dennoch ist es keine einfach zu folgende Geschichte. Diese Adaption ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass anspruchsvolle Umsetzungen nicht immer aus Frankreich kommen müssen und das eine Graphic Novel alles andere als Kinderkram ist. Ganz im Gegenteil: Wer die ersten beiden Bücher schon kennt, wird wissen, dass diese Bücher nicht in Kinderhände gehören.
Fazit
So begeistert wie ich von „The Stand“ bin, so bin ich gleichfalls davon begeistert, wie grandios diese Geschichte in Form von einer Graphic Novel erzählt wurde, ohne dass der Geist der Romanvorlage verloren gegangen ist. Natürlich muss man die Romanvorlage nicht kennen, die Adaption ist komplex und umfassend genug. Allerdings sind die jeweiligen Figuren (wenig überraschend) im Buch deutlich umfassender dargestellt. Dieser Adaption tut dies allerdings keinen Abbruch.