Der Pinguin von Walter Moers ist Unsinn. Und was für einer. Nämlich einer nur für Erwachsene. Weshalb sich zurecht eine Trigger-Warnung auf dem Cover befindet, dass das Buch Bilder und Inhalte zu den Themen Sex, Gewalt und Drogen enthält, die vom Leser einen gefestigten Charakter und Humor erfordern. Der Leser sollte definitiv nicht zu verbissen durch das Leben streifen und den Nonsens-Humor von Walter Moers mögen.
Tja, wie beschreibt man die Handlung dieser „very graphic novel“? Im Zentrum steht ein verliebtes Eskimo-Pärchen, das unvermittelten Besuch von einem Pinguin bekommt, der sich gern mit am Lagerfeuer aufwärmen mag. Und dann kommen nach und nach weitere Elemente hinzu, wie zum Beispiel der (übermäßige) Genuss von Drogen und dann nochmals weitere Drogen und dann noch mehr Drogen. Und so nach und nach eskaliert die Situation immer weiter.
Und wo Moers draufsteht, ist auch Moers drinnen, denn sein Humor ist unverkennbar. Zuerst grenzwertig und dann hin und wieder grenzüberschreitend. Das Besondere an diesem Buch: Es kommt gänzlich ohne Worte aus. Und das ist schon eine Kunst, seinen Humor so darzustellen, dass der Leser weiß, wie es gemeint ist. Auch bei einer very nonsens Graphic Novel, wenn ich dieses eine Wörtchen hinzufügen darf.
Fazit
Das Buch ist schnell gelesen, aber es lohnt sich, die Geschichte mehrmals auf sich wirken zu lassen. Es ist Nonsens pur garniert mit dem moers-typischen Humor. Wer diesen niveaulos oder geschmacklos oder zu grenzüberschreitend findet, sollte einen sehr großen Bogen um dieses Buch machen. Alle anderen erfreuen sich an dieser ungewöhnlichen Geschichte.
Kenne ich das nicht schon? Ja, der Eindruck trügt nicht. Dieses Buch wurde 1997 unter dem Titel “Wenn der Pinguin zweimal klopft” erstmals im Eichborn Verlag veröffentlicht.